Ähnlich wie Ex-Präsident Donald Trump in den USA hatte auch Bolsonaro vor der Wahl unbelegte Zweifel an der Zuverlässigkeit der Wahlmaschinen geäußert. Bolsonaros Anhänger blockierten aus Protest gegen das Ergebnis der Präsidentenwahl die Straßen, einige forderten einen Militärputsch. Bolsonaro war dem linken Politiker Luiz Inacio Lula da Silva knapp unterlegen.
Der Antrag sei lächerlich und rechtswidrig, sagte Moraes. Er hielt es für möglich, dass die Antragsteller das "brasilianische demokratische System durcheinander bringen" wollten. Er sprach vom "Ziel, kriminelle und antidemokratische Bewegungen anzustacheln". Beobachter waren davon ausgegangen, dass der Antrag wenig Erfolg haben würde, Bolsonaro damit jedoch seine Anhänger aufbringen wolle. Die Zeitung "Folha de S. Paulo" berichtete, dass die Proteste gegen das Wahlergebnis in mehreren Bundesstaaten - in denen Bolsonaro viele Stimmen bekommen hatte - zuletzt immer gewalttätiger geworden seien. Bolsonaro hatte bereits vor der Abstimmung immer wieder Zweifel am Wahlsystem geäußert und angedeutet, das Ergebnis möglicherweise nicht anzuerkennen.