SN.AT / Politik / Weltpolitik

Chinas Behörden schränken Dating-Apps für Schwule ein

In China gehen die Behörden der Ein-Parteien-Diktatur gegen beliebte Dating-Apps für Schwule vor. Wie der US-Konzern Apple am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP bestätigte, wurden die Apps Blued und Finka auf Anweisung der Internetbehörde aus dem chinesischen App-Store entfernt. Auch auf Android-Handys waren beide Apps nicht mehr verfügbar. Chinesischen Nutzern war am Wochenende aufgefallen, dass die Vollversionen von Blued und Finka aus den App-Stores verschwunden waren.

Eine Einstiegsversion von Blued stand im chinesischen App-Store von Apple zunächst allerdings noch zur Verfügung. Nutzer, die die Apps bereits installiert hatten, konnten sie den Angaben zufolge zudem weiterhin nutzen. Die Firma Newborn Town aus Hongkong, die beide Apps betreibt, gab auf Anfrage zunächst keine Stellungnahme ab. Auch die chinesische Internetbehörde war zunächst nicht zu erreichen.

Seit 1997 ist Homosexualität in China nicht mehr strafbar. Die gleichgeschlechtliche Ehe ist aber weiterhin verboten, die Diskriminierung queerer Menschen ist immer noch weit verbreitet und LGBTQ-Themen bleiben tabu. So dürfen in Filmen etwa keine homosexuelle Liebesbeziehungen gezeigt werden. Seit einigen Jahren gehen die Behörden wieder verstärkt gegen die LGBTQ-Gemeinschaft vor. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.

(Quelle: APA/AFP)