Cuomo ist Demokrat trat bei dieser Wahl aber als Unabhängiger an. Der frühere Gouverneur des Staates New York war Mamdani in der parteiinternen Vorwahl unterlegen. Dem republikanischen Kandidaten Curtis Sliwa maß Trump keine Siegeschancen bei. Daher empfahl er seinen Anhängern, für Cuomo als im Vergleich zu Mamdani geringeres Übel zu stimmen.
Trump-Drohungen ohne Wirkung
Trump hatte noch kurz vor der Wahl damit gedroht, Bundesmittel für die größte US-Stadt auf ein Minimum zu streichen, sollte Mamdani gewinnen. Der Newcomer könnte künftig zu einem gewichtigen Gegenspieler Trumps werden.
Mehr als zwei Millionen Menschen gaben ihre Stimme ab - nach Angaben der Wahlleitung so viele wie seit 1969 nicht mehr. Der bisherige Bürgermeister, der Demokrat Eric Adams, war trotz eines Korruptionsskandals ebenfalls ins Rennen gegangen, zog seine Kandidatur dann aber wegen geringer Erfolgschancen zurück.
An der Spitze von New York City könnte Mamdani als charismatische Newcomer zu einem gewichtigen Gegenspieler von Trump werden. NYC gilt nicht nur als wirtschaftliches und kulturelles Zentrum der Vereinigten Staaten. Auch politisch hat die Ostküstenmetropole mit rund acht Millionen Einwohnern ein besonderes Gewicht.
Cuomo räumte Niederlage ein
Mamdani setzte sich den Hochrechnungen zufolge mit rund zehn Prozentpunkten Vorsprung gegen Cuomo durch. Dieser hat seine Niederlage bereits eingestanden. Der Republikaner Sliwa landete demnach weit abgeschlagen dahinter.
Mamdani verspricht Mietenobergrenze und kostenlose Busse
Mamdani wurde in Uganda geboren, hat indische Wurzeln und gilt als Aufsteiger der amerikanischen Linken. Derzeit ist er noch Abgeordneter im Parlament des Staates New York. Im Wahlkampf versprach er eine Politik, die sich vor allem an den Bedürfnissen von Gering- und Durchschnittsverdienern orientiert und die horrenden Lebenshaltungskosten in der Metropole senken soll: Er plant einen Mietendeckel, kostenlose Busse und Gratis-Kinderbetreuung. Finanziert werden soll das durch höhere Steuern für Wohlhabende und Unternehmen.
Mamdanis Erfolgsgeschichte fordert die etablierten Machtstrukturen in der US-Politik heraus. Er steht für einen klaren Bruch mit dem bisherigen Kurs der Demokraten und ist zugleich ein Feindbild für Trump und dessen Republikanern. Seinen Wahlkampf finanzierte Mamdani überwiegend durch Kleinspenden - ein bewusstes Signal gegen den Einfluss großer Geldgeber, den er Republikanern wie Demokraten gleichermaßen vorwirft. Im Wahlkampf wurde er vor allem von jungen Wählern, Gewerkschaften und vielen Menschen mit Einwanderungsgeschichte unterstützt.
Erwartet wird, dass sein Erfolg eine innerparteiliche Debatte bei den Demokraten befeuert: zwischen jenen, die auf eine deutlich linkere Ausrichtung setzen, um Präsident Trump die Stirn zu bieten, und denen, die für einen moderateren Kurs werben. Mamdani und seine politischen Unterstützer - darunter der bekannte, linksgerichtete Senator Bernie Sanders und die Kongressabgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez - sehen das Wahlergebnis als Beleg dafür, dass linke Politik in den USA mehrheitsfähig sein kann.
Teils euphorische Reaktion aus den Reihen der Demokraten
Der abtretende Bürgermeister Adams und weitere prominente Demokraten gratulierten Mamdani zum Wahlsieg. Der Linkskandidat habe "einen der größten politischen Umstürze in der modernen amerikanischen Geschichte" geschafft, schrieb Sanders auf X. Die aus New York stammende Ocasio-Cortez bezeichnete Mamdanis Wahlsieg als "einen großen Schritt hin zu einer besseren Zukunft für unsere Stadt", der auch eine Botschaft an Trump sende: "Er weiß, wenn er sich mit uns anlegt, dann legt er sich mit dem ganzen Land an."
Der ebenfalls aus New York stammende Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer gratulierte Mamdani zu einem "historischen und wohlverdienten Sieg". Der Bürgerrechtler Al Sharpton verglich Mamdani sogar mit dem demokratischen Ex-Präsident Barack Obama (2009-17). Seit dessen Wahlsieg 2008 seien Wähler und Wählerinnen nicht mehr so euphorisch und hoffnungsfroh in Hinblick auf einen Kandidaten gewesen.
(Quelle: APA/AFP/dpa)
