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Demonstranten zündeten öffentliche Einrichtungen in Papua an

Bei den anhaltenden Protesten für die Selbstbestimmung der indonesischen Provinzen Papua und Westpapua auf Neuguinea haben Demonstranten erneut Gebäude in Brand gesetzt. Zu den jüngsten Ausschreitungen kam es in Jayapura, der Provinzhauptstadt von Papua, wie die Behörden am Donnerstag mitteilten. Mehrere öffentliche Gebäude und Einrichtungen seien zerstört worden.

Zuvor waren am Mittwoch zwei Zivilisten und ein Soldat bei Zusammenstößen im Westen der Provinz getötet worden.

Die heftigen Proteste für Autonomie und gegen Polizeigewalt in den Provinzen Papua und Westpapua, die den indonesischen Teil der Insel Neuguinea bilden, halten bereits seit mehr als eineinhalb Wochen an. Auslöser soll das angeblich harte und rassistische Vorgehen von Sicherheitskräften gegen protestierende Studenten auf der indonesischen Hauptinsel Java gewesen sein. Die Polizei soll die Studenten aus Papua als "Affen" und "Schweine" beschimpft haben.

Nach Medienberichten hat die indonesische Regierung am Donnerstag den Strom und die Telefonnetze in Teilen der beiden Provinzen abgeschaltet, um die Proteste zu beenden. In der vergangenen Woche war bereits das Internet blockiert worden. Die Sperre bleibe so lange bestehen, bis sich die Lage auf Neuguinea wieder normalisiert habe, hatte ein Sprecher des Ministeriums für Telekommunikation erklärt.

Die beiden Provinzen Papua und Westpapua waren auch nach der Unabhängigkeit Indonesiens nach dem Zweiten Weltkrieg niederländische Kolonien geblieben. 1963 waren sie von Indonesien besetzt worden. Separatisten versuchen seit Jahrzehnten, die Unabhängigkeit der rohstoffreichen Region zu erreichen. Die Proteste werden von der indonesischen Regierung brutal unterdrückt. Im östlichen Teil der Insel liegt der Staat Papua-Neuguinea.

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