Die US-Armee hatte Anfang September mit Angriffen auf Boote in der Karibik begonnen, später wurden auch Boote im östlichen Pazifik attackiert. Die angegriffenen Boote sollen der US-Regierung zufolge Drogen transportiert haben. Bei den Angriffen wurden nach US-Angaben bisher mindestens 70 Menschen getötet.
Kritiker orten außergerichtliche Hinrichtungen
Die USA haben bisher keine Beweise dafür vorgelegt, dass die attackierten Boote tatsächlich Drogen beförderten. Kritiker bezeichnen die Angriffe als außergerichtliche Hinrichtungen und völkerrechtswidrig - selbst wenn diese sich tatsächlich gegen Drogenhändler richten würden.
Die USA hatten in den vergangenen Wochen mehrere Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge in die Karibik entsandt, zudem befindet sich der US-Flugzeugträger "Gerald R. Ford" auf dem Weg in die Region. Am Donnerstag sind zwei US-B-52-Bomber vor der Küste Venezuelas entlang geflogen. Wie auf dem Flugverkehr-Trackingportal Flightradar24 zu sehen war, flogen die beiden Flugzeuge parallel zur venezolanischen Küste, kreisten dann nordöstlich von Caracas, ehe sie entlang der Küste zurückflogen, nach Norden abdrehten und weiter aufs Meer hinausflogen. Es ist mindestens das vierte Mal seit Mitte Oktober, dass US-Militärflugzeuge in der Nähe von Venezuela flogen.
Washington wirft vor allem Venezuela vor, den Drogenschmuggel in die USA aktiv zu fördern und damit die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Bürger zu gefährden. Venezuelas linksnationalistischer Präsident Nicolás Maduro spricht dagegen von illegalen "Hinrichtungen" und vermutet dahinter US-Pläne zu seinem Sturz.
(Quelle: APA/AFP)
