Unbekannt ist bisher, um welche Art Drohne es sich handelte und ob sie militärisch genutzt werden konnte. Der stellvertretende Innenminister Wieslaw Szczepanski sagte laut Nachrichtenagentur PAP dem Fernsehsender Polsat News, der Vorfall habe gezeigt, dass die Dienste des Innenministeriums effizient seien und die wichtigsten Einrichtungen des Landes schützten.
Russische Drohnen über Polen
In der vergangenen Woche war der polnische Luftraum durch russische Drohnen verletzt worden. Bei einem russischen Angriff auf die Ukraine in der Nacht auf Mittwoch war eine große Zahl an Drohnen in den Luftraum Polens und damit der NATO geflogen, und die polnische Luftwaffe und andere NATO-Verbündete schossen erstmals einige der Flugkörper ab. Seitdem erhält Polen verstärkte Unterstützung von NATO-Verbündeten.
Nach Angaben westlicher Politiker gibt es Hinweise darauf, dass die Luftraumverletzung kein Versehen war. Unklar ist bisher allerdings, ob die Drohnen auf die Zerstörung von Zielen auf NATO-Territorium programmiert waren oder möglicherweise nur als Provokation oder Test der NATO-Flugabwehr gedacht waren.
"Alles tun, um für einen Krieg bereit zu sein"
Nach dem Eindringen russischer Drohnen fordert der neue polnische Präsident Karol Nawrocki die NATO zu verstärkten Anstrengungen zur Abschreckung auf. "Wir müssen alles tun, um für einen Krieg bereit zu sein. Denn nur das gibt uns Frieden", sagte er der "Bild" in Warschau. Er gehe davon aus, dass es "solche Angriffe auf NATO-Territorium" nicht mehr geben werde. "Die NATO wird noch besser vorbereitet sein."
Nawrocki bekräftigte, er habe keinen Zweifel, "dass es ein direkt aus Moskau gesteuerter Angriff war. Es ist ein Art Angriff, der zeigt, zu was Wladimir Putin fähig ist." Obwohl nur drei oder vier von 19 Drohnen abgeschossen wurden, zeigte sich der Staatschef zufrieden: "Sie haben keinen polnischen Soldaten, keinen Polen getötet."
Nawrocki sagte, er befürworte die Forderung von US-Präsident Donald Trump an die NATO-Mitglieder, alle Öl-Importe aus Russland einzustellen. "Alle Länder, die Frieden und Freiheit wollen, sollten die Subventionierung der Russischen Föderation aufgeben", unterstrich Nawrocki. Geschäfte mit Russland würden Moskau nur ermuntern: "Und dann kann das passieren, was in der Ukraine passiert ist." Gemeint mit Trumps Forderung sind unter anderem Ungarn und die Slowakei, aber auch Frankreich, das russisches Öl aus Indien importiert.
Europa soll Trump bei Verhandlungen unterstützen
Nur Sanktionen und Trump könnten Druck auf Putin ausüben, sodass der Krieg beendet und die territoriale Integrität der Ukraine bewahrt werde, betonte Nawrocki. Trump sei der einzige Anführer der freien Welt, der solche Verhandlungen führen könne. Europa sollte "ihn in diesen Anstrengungen unterstützen". Nawrocki kommt am Dienstag zu seinem Antrittsbesuch in die deutsche Hauptstadt Berlin.