Ursprünglich sollte der Urnengang im Dezember stattfinden. Die Mehrheit sei dafür gewesen, dass die Wahlen verschoben würden, sagte der Vorsitzende der Kommission, Anouar Ben Hassen.
Unabhängig von den Gründen sei der Aufschub der Wahl schlecht, "aber kein neues Datum anzusetzen, ist noch schlimmer", kritisierte Mehdi Ben Gharbia, Minister für die Beziehungen zu den Verfassungsorganen und zur Zivilgesellschaft. Ben Hassen hatte zu Beginn der Beratungen als neues Datum für die Kommunalwahlen den 25. März 2018 vorgeschlagen. Darauf konnten sich die Teilnehmer jedoch nicht einigen.
In Tunesien hatte der Arabische Frühling begonnen. Am 17. Dezember 2010 hatte sich in Sidi Bouzid der junge Gemüsehändler Mohamed Bouazizi aus Verzweiflung über seine Lage angezündet und damit landesweite Proteste ausgelöst. Der Aufstand trieb im Jänner 2011 den langjährigen Machthaber Zine el-Abidine Ben Ali aus dem Amt und inspirierte ähnliche Proteste in Ägypten, Libyen, dem Jemen, Bahrain und Syrien.
Als Krönung der friedlichen Revolution gilt die Präsidentschaftswahl im Dezember 2014, die Beji Caid Essebsi gewann. Die Kommunalwahlen gelten als die letzte Etappe beim Übergang zur Demokratie.