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EU will rund 3.000 Polizisten im Gazastreifen ausbilden

Die EU plant, ähnlich wie bei ihrem Engagement im Westjordanland rund 3.000 palästinensische Polizisten für den Gazastreifen auszubilden. Es bestehe die "Notwendigkeit, Gaza mit einer gewichtigen Polizeikraft zu stabilisieren", sagte ein EU-Vertreter am Mittwoch in Brüssel. Demnach gibt es im Gazastreifen derzeit rund 7.000 palästinensische Polizisten, von denen aber viele nicht mehr arbeitsfähig oder im Ruhestand sind.

Der Vorschlag soll am Donnerstag in Brüssel diskutiert werden
Der Vorschlag soll am Donnerstag in Brüssel diskutiert werden

Von diesen 7.000 könnten rund 3.000 ausgebildet werden, so der EU-Beamte. Der Vorschlag soll am Donnerstag von den EU-Außenministern bei ihrem Treffen in Brüssel diskutiert werden. Am selben Tag richtet die EU eine Geberkonferenz für die Palästinenser aus, an der rund 60 Delegationen teilnehmen werden. Die Palästinensische Autonomiebehörde soll dort die Gelegenheit erhalten, sich zum Stand ihrer Reformen zu äußern. Finanzielle Hilfen werden bei der Konferenz nicht diskutiert. Dies soll bei einer späteren Wiederaufbaukonferenz in Ägypten erfolgen.

UNO-Sicherheitsrat stimmte für Trumps Friedensplan

Der UNO-Sicherheitsrat hatte in dieser Woche für den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen gestimmt. Der Plan sieht die Schaffung einer Internationalen Stabilisierungstruppe vor, die mit Israel und Ägypten sowie neu ausgebildeten palästinensischen Polizeikräften zusammenarbeiten soll, um die Grenzgebiete zu sichern und den Gazastreifen zu entmilitarisieren.

Die EU finanziert bereits seit 2006 eine Ausbildungsmission für Polizisten im Westjordanland mit einem Budget von rund 13 Millionen Euro. Brüssel ist der Hauptfinanzier der Palästinensischen Autonomiebehörde. Die EU knüpft jedoch künftige Auszahlungen dieser Hilfe an Reformen, die sie für notwendig hält, damit diese Behörde ihre Rolle im Rahmen der Zwei-Staaten-Lösung ausfüllen kann. Das Treffen in Brüssel soll nach Angaben eines EU-Vertreters "eine Bestandsaufnahme" des Fortschritts der Reformen ermöglichen.

(Quelle: APA/AFP)