Im Gegenzug sollen fast 2.000 inhaftierte Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freikommen. Nach eigenen Angaben geht die israelische Armee davon aus, dass nicht alle toten Hamas-Geiseln am Montag nach Israel zurückgebracht werden. "Leider erwarten wir, dass nicht alle verstorbenen Geiseln morgen zurückkehren werden", sagte ein ranghoher Armeevertreter Sonntagabend zu Journalisten.
Israels Regierungssprecherin Shosh Bedrosian hatte zuvor erklärt, dass ein internationales Gremium eingerichtet werde, um die sterblichen Überreste der Geiseln im Gazastreifen ausfindig zu machen, die im Rahmen des Austauschs am Montag nicht an Israel übergeben werden.
Trump: "Alle jubeln"
US-Präsident Trump brach am Sonntagnachmittag (Ortszeit) nach Israel auf, wo er am Montag mit Angehörigen der Geiseln zusammentreffen und eine Rede im Parlament (Knesset) halten wollte. Bevor er das Regierungsflugzeug in Washington bestieg, sagte er zum Verhandlungserfolg: "Alle jubeln gleichzeitig. Das ist noch nie zuvor passiert. Normalerweise jubelt nur einer, während der andere das Gegenteil tut." Dies sei das erste Mal, dass alle begeistert seien. Trump ergänzte, es sei ihm eine Ehre, involviert zu sein - man werde eine "großartige Zeit" haben. "Es wird etwas sein, das es so noch nie gegeben hat."
Trump kündigte an, dass der geplante "Friedensrat" für Gaza rasch eingesetzt werden soll. "Es wird gut werden", sagte er zu den Friedensaussichten für den Küstenstreifen. Der Krieg sei vorbei, der Waffenstillstand werde halten. Zum Zustand des Gazastreifens sagte er: "Es ist wie ein Abrissgelände."
Gipfeltreffen in Ägypten
Ebenfalls am Montag soll ein Nahost-Gipfeltreffen in Ägypten stattfinden. Daran nehmen neben US-Präsident Trump auch mehrere arabische und europäische Staats- und Regierungschefs teil. Bei dem Gipfel in Sharm el-Sheikh soll nach Angaben der ägyptischen Regierung ein Dokument "zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen" unterzeichnet werden.
Die Vermittlerländer USA, Ägypten und Katar wollen nach Angaben aus Diplomatenkreisen Garantien für die Einhaltung des Gaza-Abkommens abgeben. Ein entsprechendes Dokument solle in Sharm el-Sheikh "von den USA, Ägypten, Katar und wahrscheinlich der Türkei" unterzeichnet werden, erfuhr AFP Sonntagabend aus einer diplomatischen Quelle. Die ägyptische Regierung hatte zuvor erklärt, dass bei dem Gipfel ein Dokument "zur Beendigung des Krieges im Gazastreifen" unterzeichnet werde.