Zudem sei die rechte Hand eines Anführers einer rivalisierenden Gruppe getötet worden. Ein in sozialen Medien am Montag verbreitetes Video zeigte zudem, wie Bewaffnete mindestens sieben Männer auf offener Straße erschossen.
Während des Krieges sah sich die Hamas zunehmend mit internen Herausforderungen durch rivalisierende Gruppen konfrontiert, die oft mit Clans verbunden sind. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte erklärt, Clans zu bewaffnen, die sich der Hamas widersetzen.
Terrororganisation derzeit erheblich geschwächt
Die Hamas ist durch den Krieg erheblich geschwächt worden. Seit Beginn der Feuerpause versucht sie offenbar, sich als Ordnungsmacht im Gazastreifen zu positionieren. Ihre Kämpfer zeigten wieder Präsenz in den Straßen, sagten zwei Sicherheitsvertreter.
US-Präsident Donald Trump deutete an, dass die Hamas grünes Licht für eine vorübergehende Polizeifunktion erhalten habe. "Sie wollen die Probleme stoppen, und sie haben das offen gesagt, und wir haben ihnen für eine gewisse Zeit die Genehmigung erteilt", sagte er am Montag auf dem Weg in den Nahen Osten. Dies steht im Widerspruch zu Trumps Plan für die Nachkriegsordnung, der ein entmilitarisiertes Gaza ohne eine Machtbeteiligung der Hamas vorsieht.
Die Hamas lehnt eine Entwaffnung ab, hat aber erklärt, dass sie keine Rolle in einer künftigen Regierung des Gazastreifens anstrebe. Über diese müsse jedoch von den Palästinensern ohne ausländische Kontrolle entschieden werden.
Leichen von vier Hamas-Geiseln zur Identifizierung in Israel eingetroffen
Unterdessen trafen die ersten vier von der Hamas im Gazastreifen an das Rote Kreuz übergebenen Leichen von Geiseln in Israel ein. Die Särge mit den sterblichen Überresten wurden am Montagabend zum nationalen Institut für Gerichtsmedizin nach Tel Aviv gebracht, wie ein AFP-Reporter berichtete. Dort sollen sie identifiziert werden.
Die Übergabe der Leichen ist Teil der von Trump vermittelten Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas. Insgesamt sollen die Leichen von 27 beim Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppten Geiseln sowie die Leiche eines bereits 2014 getöteten israelischen Soldaten an Israel übergeben werden. Unter den Verstorbenen sind vermutlich drei, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft haben.
In der Früh waren bereits die letzten 20 überlebenden Geiseln von der islamistischen Hamas an das Rote Kreuz übergeben und nach Israel gebracht worden. Wenig später ließ Israel knapp 2.000 palästinensische Häftlinge, darunter zahlreiche hochgefährliche Terroristen, frei.