Die Zeitung "Times of Israel" berichtet ohne Angabe von Quellen, das Militär führe Luftangriffe in der Region Rafah aus, nachdem dort Kämpfer die Truppen angegriffen hätten. Israels Armee hatte der Terrororganisation zuvor einen schweren Verstoß gegen die Waffenruhe vorgeworfen. Die Organisation habe mehrere direkte Angriffe gegen israelische Truppen ausgeführt, teilte ein ranghoher israelischer Militär mit. Die Vorfälle ereigneten sich demnach hinter der vereinbarten Linie, auf die die Armee sich am 10. Oktober im Gazastreifen zurückgezogen hatte.
Israelische Truppen seien mit einer Panzerfaust angegriffen worden. Außerdem habe ein palästinensischer Scharfschütze auf eine israelische Einheit geschossen. "Beide Vorfälle ereigneten sich in einem von Israel kontrollierten Gebiet östlich der gelben Linie", hieß es weiter. "Dies stellt eine dreiste Verletzung der Waffenruhe dar." Die "gelbe Linie" markiert die Rückzugslinie der Armee innerhalb des Gazastreifens.
Hamas widerspricht
Izzat Al Risheq, ein ranghoher Vertreter der Hamas, betonte, dass sich die Terrororganisation weiterhin der Waffenruhe mit Israel verpflichtet fühle. Außerdem warf er Israel seinerseits vor, gegen die Waffenruhe zu verstoßen und "fadenscheinige Vorwände" zu fabrizieren, "um seine Verbrechen zu rechtfertigen". Al Risheq äußerte sich jedoch nicht eindeutig zu den Berichten über einen Angriff auf israelische Truppen.
Die Hamas wies außerdem Vorwürfe der USA zurück, dass sie einen Angriff auf palästinensische Zivilisten im Gazastreifen plane. Es handle sich um "haltlose Behauptungen", die im Einklang mit israelischer Propaganda stünden, hieß es in einer Mitteilung der Hamas. Das US-Außenministerium hatte vor einem "unmittelbar bevorstehenden" geplanten Angriff der Hamas auf palästinensische Zivilisten gewarnt.
Polizeiminister Itamar Ben-Gvir verlangte nach ersten Berichten über einen Hamas-Angriff eine Wiederaufnahme des Kriegs gegen die Organisation. Er fordere den Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu dazu auf, die Armee anzuweisen, "die Kampfhandlungen im Gazastreifen vollständig und mit voller Stärke wieder aufzunehmen", schrieb der rechtsextreme Minister auf X.