Gilboa-Dalal und der Pianist Ohel waren während des Großangriffs der palästinensischen Terrororganisation und ihrer Verbündeten auf Israel am 7. Oktober 2023 vom Supernova-Musikfestival im Süden des Landes in den Gazastreifen verschleppt worden. Beide sind mittlerweile 24 Jahre alt.
Video soll am 28. August aufgenommen worden sein
Am Ende des Videos trifft Gilboa-Dalal Ohel und sagt auf Hebräisch, dass sie sich in Gaza befänden und das Video am 28. August aufgenommen worden sei, also kurz vor dem Beginn der israelischen Offensive in der Stadt Gaza. Die Familie von Ohel gab nach israelischen Medienangaben mittlerweile ihr Einverständnis zur Veröffentlichung seiner Identität.
"Guy, Alon und weitere Geiseln wurden nach Gaza gebracht, und wir sind zutiefst besorgt um ihr Leben", teilte die Familie von Gilboa-Dalal nach Angaben des Forums der Geisel-Angehörigen nach Veröffentlichung des Videos mit. "Sie müssen nach Hause gebracht werden."
Die Nachrichtenagentur AFP konnte weder die Echtheit noch das Aufzeichnungsdatum der Aufnahme verifizieren. Im Februar hatte die Hamas ein Video veröffentlicht, das Gilboa-Dalal und eine weitere israelische Geisel zeigte, wie sie in einem Wagen einer Geiselübergabe während einer kurzen Waffenruhe zusahen.
Verteidigungsminister deutet Intensivierung von Einsatz an
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat indes eine Intensivierung des Einsatzes in der Stadt Gaza in Aussicht gestellt. "Wenn sich die Tür öffnet, wird sie sich nicht wieder schließen, und die IDF-Aktivitäten werden zunehmen - bis die Mörder und Vergewaltiger der Hamas Israels Bedingungen für ein Kriegsende akzeptieren", sagte Katz. Andernfalls werde die Islamistenorganisation vernichtet. "Der Riegel vor den Toren der Hölle in Gaza wird nun entfernt."
Um den Gaza-Krieg zu beenden, fordern Katz und der israelische Regierungschef Netanyahu einen umfassenden Deal, bei dem alle Geiseln auf einen Schlag freigelassensen werden. Zudem verlangt Israel eine Kapitulation und Entwaffnung der Hamas - was die Islamisten bisher ablehnen.
Israels Militär: Terroraktivitäten in Hochhäusern in der Stadt Gaza
Das israelische Militär bombardierte nach Angaben beider Seiten ein zwölfstöckiges Hochhaus in der Stadt Gaza. Das Gebäude werde von der Hamas genutzt, teilte das israelische Militär mit, ohne dafür Belege anzuführen. Zivilisten seien im Voraus gewarnt worden. Die Hausverwaltung erklärte hingegen, in dem Gebäude seien durch den Krieg vertriebene Palästinenser untergebracht gewesen. Aufnahmen zeigen, wie der Bau nach dem Einschlag in sich zusammenstürzt. Das Gebäude, bekannt unter dem Namen Mushtaha Tower, sei völlig zerstört worden, berichteten Augenzeugen.
Israel soll bereits 40 Prozent von Gaza-Stadt kontrollieren
Am Freitag vergangener Woche hatte die israelische Armee die Stadt Gaza zum "gefährlichen Kampfgebiet" erklärt und eine seit Ende Juli geltende Beschränkung der Kampfhandlungen aufgehoben.
Am Freitag wurden bei israelischen Luftangriffen in der Stadt nach Angaben des Hamas-Zivilschutzes 19 Menschen getötet. Zudem gebe es mindestens zehn Verletzte. Die israelische Armee erklärte, sie könne ohne Angabe genauer Koordinaten keine Stellungnahme zu den Luftangriffen abgeben.
Armeesprecher Effie Defrin hatte am Donnerstag erklärt, dass Israel bereits "40 Prozent des Gebiets der Stadt Gaza" kontrolliere und den Druck auf die Hamas weiter erhöhe, "bis sie besiegt ist". International wurde die Militäroffensive in der Stadt Gaza scharf kritisiert.
Die Hamas und ihre Verbündeten hatten mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 den Krieg ausgelöst. Bei dem Großangriff wurden nach israelischen Angaben mehr als 1.200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Küstenstreifen verschleppt. Noch immer werden 47 Menschen von der Hamas in dem Küstenstreifen festgehalten, mutmaßlich 25 davon sind nach israelischen Angaben tot. Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor.