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In Wut und Trauer vereint: Weltweite Demonstrationen gegen Rassismus

Der brutale Tod von George Floyd bewegt die Welt. In vielen Städten protestieren Menschen gegen Rassismus.

Ob in Paris, Washington, Berlin oder Wien: Weltweit gingen Menschen gegen Rassismus auf die Straße.
Ob in Paris, Washington, Berlin oder Wien: Weltweit gingen Menschen gegen Rassismus auf die Straße.
Ob in Paris, Washington, Berlin oder Wien: Weltweit gingen Menschen gegen Rassismus auf die Straße.
Ob in Paris, Washington, Berlin oder Wien: Weltweit gingen Menschen gegen Rassismus auf die Straße.
Ob in Paris, Washington, Berlin oder Wien: Weltweit gingen Menschen gegen Rassismus auf die Straße.
Ob in Paris, Washington, Berlin oder Wien: Weltweit gingen Menschen gegen Rassismus auf die Straße.

Die Coronapandemie konnte sie nicht aufhalten: Am Wochenende gingen überall auf der Welt zahlreiche Menschen gegen Rassismus und Polizeigewalt auf die Straßen. In den USA, wo der Afroamerikaner George Floyd vor knapp zwei Wochen bei einem brutalen Polizeieinsatz getötet worden war, demonstrierten erneut Zehntausende gegen Diskriminierung. Auch in Österreich, Frankreich, Großbritannien und Deutschland kamen Tausende Demonstranten zusammen.

USA

Es war eine ausgelassene, eine vorwiegend friedliche Stimmung: In Philadelphia, New York, Washington, Atlanta und weiteren Städten gingen die Menschen wieder auf die Straße. In der Hauptstadt versammelten sich die Demonstranten unter anderem vor dem Weißen Haus, dem Kapitol und am Lincoln Memorial - auch weil sich ein Teil der Wut gegen US-Präsident Donald Trump richtet. In der Umgebung der verbarrikadierten Regierungszentrale hielten Demonstranten Schilder mit Aufschriften wie "Stoppt Rassismus jetzt" oder "Ich kann nicht atmen" in die Höhe - Letzteres hatte Floyd mehrfach verzweifelt gesagt, als ihm ein weißer Polizist sein Knie in den Nacken drückte.

Frankreich

Eigentlich dürfen in Frankreich aufgrund der Coronapandemie nur zehn Menschen an einer Demonstration teilnehmen. Dennoch versammelten sich allein in Paris nach Angaben des Innenministeriums 5500 Menschen, landesweit seien es 23.300 gewesen. Zahlreiche Menschen hielten Schilder der "Black Lives Matter"-Bewegung in die Höhe. Andere forderten Gerechtigkeit für Adama Traoré. Der 24-jährige Sohn von Einwanderern aus Mali war vor vier Jahren in Polizeigewahrsam in einer Pariser Vorstadt ums Leben gekommen.

Großbritannien

Auch in London sind Zehntausende auf die Straße gegangen - trotz Warnungen und teils sogar Verboten aufgrund der Coronapandemie. "Es ist an der Zeit, den institutionellen Rassismus niederzubrennen", verkündete eine Demonstrantin mit einem Megafon vor den Tausenden Menschen, die sich vor dem Londoner Parlamentsgebäude versammelt hatten.

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock zeigte sich besorgt und sagte: "Ich verstehe, warum die Menschen zutiefst bestürzt sind, aber wir haben es immer noch mit einer Gesundheitskrise zu tun, und das Coronavirus bleibt eine reale Bedrohung." Hancock hatte am Freitag dazu aufgerufen, sich angesichts der Sicherheitsbedenken nicht mit mehr als sechs Menschen zu versammeln. Stattdessen wurden es Zehntausende, die über mehrere Stunden protestierten. Am Rande der Proteste kam es zu Ausschreitungen. Nachdem die Polizei die friedlichen Demonstranten auseinandergetrieben hatte, warfen die Protestierenden Flaschen und zündeten Raketen. Dabei wurden 14 Polizisten verletzt.

Deutschland

In deutschen Städten wie Berlin, Hamburg und München nahmen Zehntausende Menschen an Demonstrationen teil. Afrodeutsche Initiativen hatten in rund 20 Städten zu den Protesten unter dem Motto "Silent Demo" aufgerufen. Doch nicht überall blieb es ruhig. In Berlin und Hamburg kam es zu Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten. Nachdem eine Kundgebung mit 15.000 Teilnehmern am Berliner Alexanderplatz zu Ende ging, versammelten sich mehrere Hundert Menschen und kesselten Polizisten ein. Dann seien Flaschen und Steine gegen Polizisten und Passanten geworfen worden, teilte die Polizei mit. Insgesamt wurden 28 Einsatzkräfte leicht verletzt.

Und auch Deutschlands Gesundheitsminister Jens Spahn zeigte sich angesichts der Menschenmassen besorgt. Er schrieb auf Twitter: Auch bei "wichtigen Anliegen" gelte: "Abstand halten, Alltagsmaske tragen, aufeinander Acht geben".

Österreich

Nach Protestaktionen in Wien kam es am Samstag auch in den österreichischen Landeshauptstädten zu Demonstrationen. Aus Graz wurden zehntausend Teilnehmer gemeldet. In Linz nahmen 3000 Menschen an der Aktion unter dem Motto #blacklivematters teil. Bei den Protesten gegen Rassismus in Innsbruck wurden 4000 Teilnehmer verzeichnet. In Salzburg sind laut Polizei 4000 Demonstranten auf die Straße gegangen. Die Organisatoren sprachen gar von 7000 Personen. Mehr dazu ist im zu lesen.