"Es ist das allererste Mal, dass eine Hisbollah-Rakete den Raum Tel Aviv erreicht hat", sagte ein israelischer Militärsprecher. Die Hisbollah versuche "eindeutig, die Situation zu eskalieren". Die pro-iranische Miliz hatte zuvor erklärt, sie habe eine Rakete vom Typ Kader 1 abgefeuert, "die das Mossad-Hauptquartier am Stadtrand von Tel Aviv zum Ziel hatte". Das Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes sei "verantwortlich für die Ermordung von Führungskräften und die Explosion von Pagern und drahtlosen Geräten". Durch diese Explosionen waren Anfang vergangener Woche 39 Menschen getötet und fast 3.000 weitere verletzt worden.
Die israelische Armee erklärte, sie habe den Raketenwerfer, von dem die Rakete abgefeuert worden sei, bei Nafahiyeh im Südlibanon attackiert. Kampfflugzeuge hätten zudem "großflächige" Angriffe auf Hisbollah-Einrichtungen im Libanon geflogen. Die Luftwaffe habe "Terroristen getroffen, die an terroristischer Infrastruktur tätig waren, Einrichtungen zur Lagerung von Waffen, Raketenwerfer und andere terroristische Hisbollah-Ziele", hieß es. Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Mittwochabend, dass seit Montag mehr als 2.000 Hisbollah-Ziele im Libanon angegriffen worden seien.
Die USA und Frankreich verstärkten indes ihre Bemühungen, eine Eskalation abzuwenden. Der französische Präsident Emmanuel Macron sagte bei der UNO-Generaldebatte in New York, dass er noch diese Woche seinen Außenminister für eine Friedensmission nach Beirut schicken werde. "Es kann und darf keinen Krieg im Libanon geben", sagte Macron. "Wir fordern Israel auf, die Eskalation im Libanon zu beenden und die Hisbollah, den Beschuss Israels einzustellen."