Die israelische Armee hatte am Dienstag im Krieg gegen die militante Palästinenser-Organisation Hamas eine massive Großoffensive mit Bodentruppen in der Stadt Gaza gestartet. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz erklärte, die Armee gehe dort "mit eiserner Faust" gegen "terroristische Infrastruktur" vor. Die Ausweitung der israelischen Offensive löste international scharfe Kritik aus.
Monatelanges Leid prognostiziert
Die Bodenoffensive in Gaza-Stadt könnte Armeeangaben zufolge viele Monate dauern. Das israelische Militär geht laut einem Sprecher davon aus, dass es zunächst mehrere Monate brauchen wird, ehe es dort die Kontrolle über die wichtigsten Gegenden übernommen haben wird. Zudem werde es dann mehrere weitere Monate dauern, die Infrastruktur von Terrororganisationen in der im Norden des Gazastreifens gelegenen Stadt zu beseitigen, sagte Effie Defrin.
"Unter den Straßen verläuft ein ausgedehntes Tunnelnetz, das Kommandozentralen, Raketenwerfer und Waffenlager miteinander verbindet", sagte der Armeesprecher weiter. "Alles absichtlich unter Zivilisten und ziviler Infrastruktur versteckt." Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Geisel-Appell
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu warnte die Hamas rund um die neue Offensive eindringlich davor, den aus seinem Land verschleppten Geiseln etwas anzutun. Sollten die Entführer den Geiseln Schaden zufügen, werde Israel sie bis an ihr Lebensende jagen, drohte Netanyahu. "Und dieses Ende wird viel früher kommen, als sie denken."
Laut Medienberichten soll die Hamas mehrere Geiseln, die zuvor in Tunneln festgehalten worden seien, in Zelte und Häuser gebracht haben, um die israelische Armee an Einsätzen in bestimmten Gebieten zu hindern. Die Geiseln seien an Orten untergebracht, die für sie gefährlich sein könnten, sagte Netanyahu. Das habe auch US-Präsident Donald Trump schockiert, sagte er weiter. Trump hatte zuvor die Hamas gewarnt, dass sie teuer dafür bezahlen müsse, sollten sie Geiseln als menschliche Schutzschilde benutzen.