Israelische Medien meldeten, 23 der 136 Entführten seien bereits tot. Unklar war zunächst, ob sie bereits am 7. Oktober oder erst nach ihrer Verschleppung getötet wurden und auch wodurch sie ums Leben kamen. Im Dezember hatte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu von 20 Toten unter den Verschleppten berichtet.
Bei dem beispiellosen Überfall der islamistischen Hamas und anderer palästinensischer Terrorgruppen auf Grenzorte in Israel wurden am 7. Oktober nach israelischen Angaben insgesamt rund 240 Menschen entführt. Im Rahmen eines Deals zwischen der Regierung in Jerusalem und der Hamas wurden Ende November insgesamt 105 Geiseln freigelassen. Im Austausch entließ Israel 240 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen. Mehrere Geiseln kamen bereits ums Leben.
Unterdessen gab Israel auch seine Pläne für die nächste Phase des Krieges gegen die radikal-islamische Hamas bekannt. Im Norden des Gazastreifens werde nun gezielter vorgegangen, erklärte Verteidigungsminister Yoav Gallant am Donnerstag. Im Süden werde dagegen weiter die Führung der Hamas verfolgt. Nach dem Krieg werde sich Israel im Gazastreifen die operative Handlungsfreiheit vorbehalten, hieß es in seiner Erklärung weiter. Eine zivile israelische Präsenz werde es nicht geben.
Der Gazastreifen werde nicht mehr von der Hamas kontrolliert. Stattdessen sollten die palästinensischen Behörden die Leitung übernehmen, solange keine Bedrohung für Israel bestehe. Eine Stellungnahme der Hamas oder der Palästinenser-Regierung im Westjordanland lag zunächst nicht vor. Israel hatte zuletzt die Rückkehr einiger Reservisten nach Hause angekündigt.