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Israels Finanzminister sieht Gaza als "Immobilien-Goldgrube"

Israels Finanzminister Bezalel Smotrich sieht den Gazastreifen als potenzielle "Immobilien-Goldgrube". "Es gibt einen Geschäftsplan, der von den professionellsten Leuten ausgearbeitet wurde, der auf dem Tisch von (US-Präsident Donald) Trump liegt", sagte der rechtsextreme Minister am Mittwoch bei einer Immobilienkonferenz in Tel Aviv, wo er auch nach der Zeit nach dem Gaza-Krieg gefragt wurde. Er habe in der Frage Verhandlungen mit den Amerikanern aufgenommen.

Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich
Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich

Es gehe es darum, "wie diese Sache eine Immobilien-Goldgrube wird", die Israels Unkosten abdecken werde, erklärte der als und fundamental-religiös geltende Smotrich. Der Krieg habe Israel viele Kosten verursacht, "ich fordere auch etwas". Nun müsse entschieden werden, "wie wir uns das aufteilen, wie wir Prozente aus der Vermarktung des Bodens in Gaza machen".

Smotrich: "Phase der Zerstörung" schon vorüber

Die bei Neubauprojekten übliche "Phase der Zerstörung" habe man schon hinter sich, sagte Smotrich. "Jetzt müssen wir bauen, das ist sehr viel billiger." Er antwortete damit auf die Frage eines Interviewers, "wo soll die erste (israelische) Siedlung im Gazastreifen entstehen?" und betonte immer wieder, er spreche in vollem Ernst.

Smotrich ist ein entschiedener Gegner der Zweistaatenlösung und hat sich schon mehrfach für eine Wiederbesiedlung des Gazastreifens ausgesprochen, aus dem Israel sich vor zwei Jahrzehnten zurückgezogen hatte.

Trumps umstrittener Plan für Gaza

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte bereits vor einer Woche im Zusammenhang mit Trumps Plan für den Gazastreifen von "wunderbaren Strandgrundstücken" in Gaza gesprochen. Über die Zukunft des Gazastreifens wird international gestritten. US-Präsident Trump brachte die Idee ins Spiel, die Kontrolle über das Gebiet zu übernehmen und die palästinensische Bevölkerung umzusiedeln, um Gaza in eine "Riviera des Nahen Ostens" zu verwandeln.

Der Vorschlag stieß auf heftige Kritik. Palästinensische Vertreter drängen auf einen Wiederaufbau des Gazastreifens unter eigener Verwaltung. Israel will im Gazastreifen die Hamas zerschlagen und strebt die Einrichtung einer alternativen Zivilverwaltung an, die Israel nicht bedroht.

Auslöser des Gaza-Kriegs war der beispiellose Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere in den Küstenstreifen verschleppt wurden. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seit Kriegsbeginn im Gazastreifen rund 65.000 Palästinenser getötet, wobei nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterschieden wird. Weite Teile des dicht besiedelten Küstenstreifens wurden im Krieg zerstört.