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17-Jährige bei Raketenangriff in der Ostukraine getötet

Bei einem russischen Raketenangriff ist nach ukrainischen Angaben in der östlichen Region Charkiw eine 17-Jährige getötet worden. Mindestens neun Menschen seien bei dem Angriff auf die Stadt Berestyn verletzt worden, erklärte Regionalgouverneur Oleh Syniehubow am Dienstag. In der Stadt Dnipro wurde das Gebäude des öffentlich-rechtlichen Senders Suspilne bei einem russischen Drohnenangriff beschädigt. Ein Feuer brach dort aus.

Fenster und Türen seien zerborsten und das Dach des Gebäudes, in dem auch der Radiosender Dnipro seinen Sitz hat, sei beschädigt worden, teilte Suspilne auf Telegram mit. Der Sender veröffentlichte ein Foto, das ein klaffendes Loch in den Betonböden eines Gebäudes zeigt, durch das freiliegende Metallarmierungsstäbe, herabhängende Drähte und eingestürzte Deckenplatten sichtbar sind. Zum Zeitpunkt des Angriffs hätten sich keine Mitarbeiter in dem Gebäude aufgehalten.

Der Gouverneur der Region Dnipro, Wladyslaw Haiwanenko, teilte auf Telegram mit, dass seine Region am späten Montagabend von russischen Drohnen bombardiert worden sei. Es seien mehrere Brände ausgelöst worden und Wohnhäuser beschädigt. Zwei Menschen seien verletzt worden.

Selenskyj will Friedensbemühungen der Türkei reaktivieren

Seit Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 hat Russland das Nachbarland nahezu täglich mit Raketen und Drohnen attackiert. Zuletzt verstärkten die russischen Streitkräfte inmitten des nahenden Winters ihre Angriffe auf die ukrainische Energie-Infrastruktur.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will am Mittwoch zwecks Wiederbelebung von Gesprächen mit Russland in die Türkei reisen. "Wir bereiten die Wiederaufnahme der Verhandlungen vor und haben Lösungen erarbeitet, die wir unseren Partnern vorschlagen werden", erklärte Selenskyj. Ein weiteres Ziel sei es, den Austausch von Kriegsgefangenen wieder aufzunehmen. Höchste Priorität habe es für die Ukraine, alles zu tun, um ein Ende des Kriegs herbeizuführen.

Die Türkei hat sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine als Vermittler zwischen Kiew und Moskau angeboten. Delegationen aus Russland und der Ukraine trafen sich seit Mai zu mehreren Verhandlungsrunden in Istanbul, bei denen der Austausch von Gefangenen vereinbart wurde. Fortschritte in Richtung einer Waffenruhe gab es bei den Treffen aber nicht. An den geplanten Gesprächen in Istanbul soll auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff teilnehmen. Dies verlautete aus türkischen Regierungskreisen. Russland wird in Istanbul nicht dabei sein, wie das Präsidialamt in Moskau betonte. Präsident Wladimir Putin sei allerdings offen für Gespräche mit den USA und der Türkei über die Ergebnisse der Beratungen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

(Quelle: APA/AFP/Reuters)