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Jemenitische Bürgerkriegsparteien setzten Gespräche fort

Nach wochenlangem Stillstand haben Vertreter der jemenitischen Regierung und Rebellen am Sonntag ihre Waffenstillstandsgespräche unter Vermittlung der Vereinten Nationen fortgesetzt. Da sich die schiitischen Houthi-Rebellen einem Treffen in einer Zone unter Regierungskontrolle verweigert hatten, fanden die Gespräche auf einem UNO-Schiff vor Hodeidah statt, wie ein Regierungsvertreter mitteilte.

Geleitet wurden sie vom Chef der UNO-Beobachtermission, dem niederländischen Ex-General Patrick Cammaert. Bei den Gesprächen am Sonntag ging es dem Regierungsvertreter zufolge um weitere Schritte zur Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens von Schweden. Rebellen und Regierung hatten sich im Dezember unter UNO-Vermittlung auf eine Waffenruhe für Hodeidah, einen Rückzug aller Kämpfer aus der Hafenstadt und die Einrichtung humanitärer Korridore geeinigt. Während die Waffenruhe weitgehend eingehalten wird, stockt die Umsetzung der beiden anderen Punkte.

Die Gespräche am Sonntag drehen sich nach UNO-Angaben vor allem um den Rückzug der Regierungstruppen und schiitischen Kämpfer aus Hodeidah und die humanitäre Hilfe. Durch die von den Rebellen kontrollierte Hafenstadt kommt ein Großteil der Hilfen für die hungernde Bevölkerung ins Land.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd-Rabbu Mansour Hadi und den Houthi-Rebellen, hinter denen der Iran steht. Nach UNO-Angaben wurden in dem Konflikt bereits mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen tausende Zivilisten. In dem Land herrscht der UNO zufolge die schlimmste humanitäre Krise weltweit.

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