Die Demokraten hatten ihre Kandidatenkür aus bürokratischen Gründen vorgezogen - vor den Beginn eines großen Parteitages Mitte August in Chicago - und per digitalem Votum abgewickelt. Das hat mit den Fristen in den Bundesstaaten zu tun, bis wann die Parteien ihre Kandidaten bestätigt haben müssen, um auf dem Wahlzettel zu stehen.
Am Donnerstag hatte das Votum über eine Online-Plattform der Partei begonnen, bei der die Parteitagsdelegierten aus allen Bundesstaaten ihre Stimmen abgeben konnten. Die Abstimmung läuft zwar noch mehrere Tage. Harris sicherte sich aber bereits frühzeitig die nötige Mehrheit der etwa 4.000 Delegiertenstimmen. Sie war bei dem digitalen Votum die einzige Anwärterin - ihre Nominierung galt daher als Formalie.
Harris erklärte, sie fühle sich geehrt. "Es wird nicht einfach sein, aber wir werden es schaffen", betonte sie mit Blick auf den weiteren Wahlkampf und die eigentliche Wahl am 5. November. "Ich weiß, dass wir diesem Kampf gewachsen sind."
Nun richtet sich alles auf die Frage, wen sie als Vize an ihre Seite holen wird. Die "Washington Post" berichtete unter Berufung auf Harris' Umfeld, die Demokratin wolle über das Wochenende Gespräche mit ihren potenziellen Partnern führen und danach eine Entscheidung treffen. Die Auswahl eines sogenannten Running Mates im US-Präsidentschaftswahlkampf ist üblicherweise ein komplizierter und aufwendiger Prozess, der nun im Eiltempo ablaufen muss. Denn Harris rückte durch den Ausstieg von US-Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen extrem kurzfristig als Kandidatin nach.