Die israelische Armee habe zwei Granaten auf den Bus abgefeuert, teilte Bassal mit. Unter den Todesopfern seien vier Kinder und drei Frauen. Der Angriff habe sich ereignet, als die Familie den Zustand ihres Hauses nach den Bombardierungen in der Stadt Gaza während des Krieges habe inspizieren wollen.
Die israelische Armee erklärte ihrerseits, sie habe ein verdächtiges Fahrzeug "identifiziert", das dabei gewesen sei, die Rückzugslinie der israelischen Armee im Gazastreifen zu überqueren. Nach Warnschüssen hätten die Soldaten "das Feuer eröffnet, um die Bedrohung zu beseitigen". Dies entspreche dem zwischen beiden Seiten geschlossenen Waffenstillstandsabkommen.
Waffenruhe weitestgehend eingehalten
Israel und die radikalislamische Hamas hatten in dem Abkommen eine Waffenruhe und die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen vereinbart. Bisher wurde die Waffenruhe weitestgehend eingehalten, es gab aber einige Zwischenfälle, wobei Israel jeweils eine Annäherung oder das Überschreiten der "gelben Linie" als Grund nannte, hinter die sich die israelische Armee entsprechend der Vereinbarung zurückgezogen hat.
Von den israelischen Geiseln der Islamisten im Gazastreifen wurden alle 20 lebenden Geiseln freigelassen, von den toten Geiseln sind bisher nur zehn übergeben worden, 18 weitere befinden sich noch im Gazastreifen. Israel ließ seinerseits fast 2.000 palästinensische Häftlinge frei und übergab tote Palästinenser an die Behörden im Gazastreifen. Am Samstag wurden erneut 15 Leichen von Palästinensern von Israel übergeben, wie die Hamas-Gesundheitsbehörde im Gazastreifen mitteilte. Insgesamt hat Israel nun bisher 135 tote Palästinenser übergeben.
Die Feuerpause zwischen Israel und der Hamas erfolgte, nachdem sich beide Seiten am 9. Oktober auf die erste Phase eines von US-Präsident Donald Trump vorgelegten Friedensplans für den Gazakrieg geeinigt hatten.
Palästinenser: Grenzübergang Rafah öffnet am Montag - Israel dementiert
Der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten wird nach palästinensischen Angaben am Montag wieder geöffnet. Die palästinensische Vertretung in Ägypten teilte am Samstag mit, in Ägypten lebende Palästinenser können dann in den Gazastreifen zurückkehren. Der Übergang ist seit Mai 2024 fast durchgehend geschlossen.
Israel wies dies umgehend zurück. Regierungschef Benjamin Netanyahu wolle den wichtigen Grenzübergang Rafah erst dann für Hilfslieferungen in den Gazastreifen öffnen, wenn die Hamas die Leichen aller getöteten Geiseln übergeben hat. "Premierminister Netanyahu hat angeordnet, dass der Rafah-Übergang bis auf weiteres geschlossen bleibt", erklärte das Büro des Regierungschefs am Samstagabend. "Die Wiedereröffnung wird davon abhängen, inwieweit die Hamas ihren Verpflichtungen zur Rückgabe der Geiseln und der Leichen der Verstorbenen nachkommt und die vereinbarten Bedingungen umsetzt." Der bewaffnete Flügel der Hamas erklärt, er werde am späten Samstagabend zwei weitere Leichen israelischer Geiseln übergeben.
Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Gazastreifen sind Teil des Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas, das vor gut einer Woche Kraft getreten war. Die vereinbarten Hilfslieferungen waren unmittelbar nach der Einigung angelaufen. Lastwagen mit Hilfsgütern kamen dafür über den Grenzübergang Kerem Shalom in den Gazastreifen. Die UNO und das Rote Kreuz forderten aber, alle Übergänge für Hilfslieferungen zu öffnen - darunter den wichtigen Übergang Rafah.
Der Grenzübergang Rafah liegt zwischen Ägypten und dem Gazastreifen. Die israelische Armee hatte im Mai vergangenen Jahres die Kontrolle über dessen palästinensische Seite übernommen. Seitdem ist der Zugang zu dem Grenzübergang abgesehen von einigen kurzen Ausnahmen gesperrt.