Israels Armee hatte ihre Offensive zur Vernichtung der radikalislamischen Hamas in der Stadt Gaza zuletzt ausgeweitet und die verbliebenen Einwohner zur Flucht aufgefordert. Gaza ist nach Angaben Israels eine der letzten Hochburgen der Hamas im Gazastreifen.
Am Samstag warf die israelische Armee Flugblätter ab, in denen die Bewohner der westlichen Stadtteile Gazas zum Verlassen der Gebiete aufgefordert wurden. Die israelische Armee gehe mit "sehr großer Härte" in dem Gebiet vor und sei entschlossen, "die Hamas zu zerschlagen und zu besiegen", hieß es in der Botschaft an die palästinensischen Bewohner. Die Menschen wurden darin aufgefordert, sich über die Al-Rashid-Straße an der Küste in Gebiete südlich der Stadt Gaza in Sicherheit zu bringen.
Internationale Kritik an Armeeoffensive
In den vergangenen Wochen hatte die israelische Armee in Gaza vor allem Hochhäuser angegriffen und zerstört, die nach Armeeangaben von der Hamas genutzt worden waren. International wird die Ausweitung der israelischen Offensive in Gaza scharf kritisiert. Die UNO, die in Teilen des Gazastreifens eine Hungersnot festgestellt hat, befürchtet eine Verschlimmerung der katastrophalen humanitären Lage.
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Zivilschutzbehörde im Gazastreifen wurden bei israelischen Angriffen am Samstagmorgen fünf Menschen getötet. Am Freitag hatte der Hamas-Zivilschutz nach eigenen Angaben mindestens 50 Tote durch israelische Angriffe in dem gesamten Palästinensergebiet verzeichnet.
Die Hamas und ihre Verbündeten hatten mit ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg ausgelöst. Bei dem Großangriff wurden nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden 47 Menschen von der Hamas festgehalten, 25 von ihnen sind nach israelischen Angaben bereits tot. Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Behörden bisher mehr als 64.700 Menschen getötet.