Es gebe nun "erstmals auch Todesopfer unter illegalen Migranten", sagte die Sprecherin. Den ersten Todesfall forderte der Fluss Anfang des Jahres, den Fall habe damals die kroatische Polizei behandelt, so die Polizeisprecherin. In vergangenen Jahren seien keine Todesfälle verzeichnet worden.
Am Montag fanden Rettungskräfte in der Nähe des Dorfes Vukovci die Leiche eines Mannes, nachdem die Polizei wenige Stunden zuvor einen 19-jährigen Marokkaner aufgegriffen hat, der die Kolpa durchschwamm. Wie er der Polizei erklärte, versuchte er, mit einem Freund den Fluss zu durchschwimmen. Dieser schaffte es nicht, obwohl der 19-Jährige versucht habe, ihn zu retten. Taucher haben die Leiche gegen Abend gefunden.
Der zweite Fall ereignete sich am gestrigen Dienstag. Die Polizei griff beim Ort Zunici drei Männer aus Algerien auf, die ebenfalls den Fluss durchschwommen haben. Wegen Verdacht, dass sich noch eine weitere Person in der Gruppe befunden haben könnte, überprüften die Beamten das Ufer und den Fluss, wo sie schließlich eine Männerleiche fanden, hieß es.
Im ersten Quartal 2018 ist die Zahl der illegalen Grenzübertritte im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres stark gestiegen. 612 Fälle stellen eine Steigerung von 203 Prozent dar. Rund 73 Prozent aller aufgegriffenen Migranten stellten einen Asylantrag in Slowenien.
Die Polizei verzeichnete auch eine deutliche Änderung in der Struktur der illegalen Migranten: die meisten aufgegriffenen Personen stammten heuer aus Algerien, Pakistan und Marokko, während im Vorjahr der Großteil aus Kosovo, Afghanistan und der Türkei kam.
Die meisten illegalen Grenzübertritte wurden in den ersten drei Monaten von Polizeibehörden Koper (233 illegale Grenzübertritte bzw. 38 Prozent aller Fälle) und Novo mesto (219 bzw. 36 Prozent) verbucht.
89 Kilometer des Flusses werden durch einen Grenzzaun gesichert. Die Zahl der Migranten, die illegal über den Fluss nach Slowenien gelangen wollen, nimmt seit mehreren Monaten zu. Laut früheren Medienberichten wurde in vergangenen September erstmals ein stärkerer Druck auf die Schengengrenze im Südosten des Landes verzeichnet. Die Migranten versuchen den Fluss an den nicht gesicherten Stellen zu überqueren - entweder mit Booten, die sie auf kroatischen Seite gestohlen haben, oder schwimmend.
Die sogenannte südliche Route führt laut Medien aus der Türkei über Griechenland, Albanien, Montenegro und Bosnien durch Kroatien nach Slowenien. Den Weg vom westbosnischen Ort Velika Kladusa, von wo es durch Kroatien nur noch etwa 70 Kilometer bis zur slowenischen Schengengrenze sind, unternehmen die Migranten nach Einschätzung der slowenischen Polizei überwiegend zu Fuß und nützen ihre Smartphones zur Navigation.