Das arabisch-kurdische SDF-Bündnis brachte nach eigenen Angaben in den vergangenen 48 Stunden rund 3.000 Menschen aus der letzten IS-Bastion im Euphrattal. Darunter seien auch hunderte IS-Kämpfer gewesen, die sich den Belagerern ergeben hätten, sagte der SDF-Vertreter. Außerdem seien Angehörige der Jihadisten sowie unbeteiligte Zivilisten herausgebracht worden, die von der IS-Miliz als "menschliche Schutzschilde" missbraucht worden seien.
Die SDF-Kämpfer belagern seit Monaten das Dorf Baghouz, das den letzten Rest des "Kalifats" der IS-Miliz darstellt. Nachdem tausende Menschen die Ortschaft an der irakischen Grenze verlassen hatten, starteten die SDF-Einheiten mit Unterstützung der US-geführten Anti-IS-Koalition am vergangenen Freitag die entscheidende Offensive.
Die Jihadisten und ihre Angehörige, die in den vergangenen Monaten aus den IS-Gebieten geholt wurden, stellen die SDF-Kämpfer vor große Schwierigkeiten. Nach Angaben des UN-Büros zur Koordination humanitärer Angelegenheiten (OCHA) drängen sich im Lager Al-Hol im Nordosten Syriens inzwischen mehr als 56.000 Menschen. Rund 90 Menschen, die meisten davon Kleinkinder, seien auf dem Weg in das Lager oder kurz nach der Ankunft gestorben.