Die entscheidenden Gespräche am Samstag in Doha wurden von Katar und der Türkei vermittelt. Ziel der Folgetreffen sei es, "die Dauerhaftigkeit des Waffenstillstands zu sichern und seine Umsetzung auf verlässliche und nachhaltige Weise zu überprüfen", teilte das katarische Außenministerium mit.
Pakistan forderte von Taliban-Regierung gegen Extremisten vorzugehen
Auslöser der Kämpfe waren Forderungen der Regierung in Islamabad, die afghanische Taliban-Regierung müsse gegen Extremisten vorgehen. Diese würden von afghanischem Boden aus ihre Angriffe in Pakistan intensivieren. Militante Gruppen bekämpfen seit Jahren den pakistanischen Staat. Ein Selbstmordanschlag, bei dem am Freitag sieben pakistanische Soldaten getötet wurden, verschärfte die Lage zusätzlich. Der pakistanische Armeechef, Feldmarschall Asim Munir, forderte die afghanische Regierung auf, "die Stellvertreter im Zaum zu halten, die in Afghanistan Zufluchtsorte haben".
Die Taliban bestreiten jedoch, den Kämpfern Unterschlupf zu gewähren. Sie werfen ihrerseits dem pakistanischen Militär vor, Falschinformationen zu verbreiten und mit dem IS verbundene Kämpfer zu schützen, um die Stabilität Afghanistans zu untergraben. Zudem beschuldigte die Regierung in Kabul Pakistan, während einer bereits bestehenden Waffenruhe Luftangriffe auf zivile Ziele in Afghanistan geflogen zu haben. Pakistan erklärte dagegen, man habe "gesicherte" Lager von Islamisten angegriffen und dabei mehr als 100 Kämpfer getötet. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte diese Angaben nicht unabhängig überprüfen.
Die Spannungen wirken sich auch auf andere Bereiche aus. So zog sich Afghanistan aus einer internationalen Cricket-Turnierserie in Pakistan zurück und begründete dies mit dem Tod von drei Cricketspielern bei den pakistanischen Luftangriffen. Trotz des Waffenstillstands und der geplanten Folgetreffen zu seiner Überwachung bleibt die Lage fragil. Das tief sitzende Misstrauen und der ungelöste Streit um den Umgang mit militanten Gruppen an der 2.600 Kilometer langen Grenze dürften die Beziehungen der einstigen Verbündeten auch weiterhin belasten.