Davor war er bei einer Fahrt durch den Central Park von Zehntausenden bejubelt worden. Letzte Station seines USA-Besuchs ist am Wochenende Philadelphia, wo Franziskus am Weltfamilientreffen teilnimmt. Dazu werden rund 1,5 Millionen Gläubige erwartet.
Bei seiner Predigt am Freitag im Madison Square Garden lobte der Papst die Vielfalt in den Großstädten, mahnte aber zugleich, die Ausgegrenzten nicht zu vergessen. "Großstädte verbergen die Gesichter all jener Menschen, die scheinbar keine Staatsbürgerschaft haben oder Bürger zweiter Klasse sind", sagte er. "Diese Menschen stehen an den Rändern unserer Straßen, auf unseren Gehwegen, in ohrenbetäubender Anonymität." Franziskus appellierte an die New Yorker, auf diese Menschen zuzugehen.
Der Papst war am Dienstag zu seinem ersten Besuch in den USA eingetroffen. Am Mittwoch traf er US-Präsident Barack Obama, am Donnerstag hielt der 78-Jährige als erstes Oberhaupt der katholischen Kirche eine Rede vor dem US-Kongress. In New York sprach Franziskus am Freitag vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Außerdem gedachte er am Ground Zero der fast 3.000 Todesopfer der Anschläge vom 11. September 2001 und besuchte eine Schule im als Problemviertel bekannten East Harlem.
In Philadelphia wird Franziskus nach seiner Ankunft eine Messe feiern, an einem Treffen für die Religionsfreiheit mit Migranten teilnehmen und am Abend (Ortszeit) vor dem Abschluss des Weltfamilientages eine Gebetswache mit Familien abhalten. Dort sollen auch Stars wie Andrea Bocelli singen.
Die Gläubigen strömten seit Dienstag zum Welttreffen katholischer Familien in der US-Ostküstenmetropole Philadelphia zusammen, die wegen ihrer Rolle bei der Unabhängigkeitserklärung von Großbritannien eine Sonderstellung unter den Städten der USA genießt. In der Cathedral Basilica of Saint Peter and Paul will der Papst am Samstag mit 2.000 Geistlichen und Laien einen Gottesdienst feiern, bevor er im Unabhängigkeitspark mit der spanischsprachigen Gemeinde zusammentreffen will. In dem Park befinden sich die Freiheitsglocke und die Halle der Unabhängigkeit, in der 1776 die Unabhängigkeit und 1787 die Verfassung der USA proklamiert wurden.
Der Abschlussgottesdienst soll am Sonntag auf dem Benjamin Franklin Parkway in Philadelphia stattfinden. Es wird erwartet, dass der Papst bei dieser Gelegenheit auf Ehe und Familie zu sprechen kommt. Seine Äußerungen könnten bereits auf die kurz bevorstehende Bischofssynode (4. bis 25. Oktober) hindeuten, die sich im Vatikan ebenfalls mit diesen Themen befassen will. Philadelphia ist die letzte Station der sechstägigen Reise des Papstes durch die USA, zuvor hatte er Kuba besucht.