Mit dem Hashtag #ChildrenNotSoldiers machte der Papst auf den Weltaktionstag gegen den Einsatz von Kindersoldaten aufmerksam. Vor genau 17 Jahren, am 12. Februar 2002, war das Verbot des Einsatzes von Kindern als Soldaten in Kraft getreten - als Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention. 168 Staaten sind bisher beigetreten.
Schätzungen zufolge werden derzeit bis zu 250.000 Kindersoldaten in mindestens 19 Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas in den bewaffneten Kampf geschickt. Rund 50 Armeen und bewaffnete Gruppen rekrutierten nachweislich Kinder, hieß es seitens des deutschen Bündnisses Kindersoldaten, dem u.a. das UN-Kinderhilfswerk UNICEF, Terre des hommes oder auch die Friedensbewegung Pax Christi angehören. Etwa 65.000 Kindersoldaten konnten in den vergangenen zehn Jahren befreit werden.
Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision veröffentlichte am Dienstag den aktuellen Bericht "No Choice; It takes a world to end the use of child soldiers", der zeigt wie und warum Kinder immer noch in bewaffneten Konflikten rekrutiert werden oder sich eigenständig militanten Gruppen anschließen. In dem Report wird auch ausführlich dargestellt, was gegen die Rekrutierung getan werden muss. "Die künftigen Kindersoldaten werden mit Hoffnung und Zugehörigkeit angelockt. Sobald sie erst einmal involviert sind, ist die Flucht schwierig und mit Gefahren verbunden", sagte Hasset.
Warum sich Buben und Mädchen bewaffneten Gruppen anschließen, geschieht aufgrund verschiedener Faktoren: kein Zugang zu Bildung, Armut, Mangel an lebensnotwendigen Gütern wie Nahrung, anhaltende Unsicherheit und Vertreibung, Erwartungsdruck der Gemeinschaft, Zerrüttung der Familie oder Rachegedanken. Diese Faktoren unterscheiden sich je nach Kontext und Kind, auch Alter und Geschlecht spielen eine wichtige Rolle. Die Studie zeigt, dass es im Allgemeinen nicht nur einen Faktor gibt, der ein Kind zum Beitritt bringt, sondern ein Zusammenspiel aus mehreren.
"Es ist eine alarmierende Erkenntnis, dass wir in einer Welt leben, in der Kinder manchmal ihre besten Chancen im Leben sehen, wenn sie sich einer bewaffneten Gruppe anschließen. Diese Kinder wachsen quasi unsichtbar auf", so Hasset. "Aber wir sind überzeugt, dass dies nicht so sein muss. Unser Bericht zeigt auf, was Regierungen tun müssen, um zu verhindern, dass Kinder gezwungen werden, sich bewaffneten Gruppen anzuschließen. Wir hoffen, dass wir gemeinsam die Rekrutierung von Kindersoldaten beenden können. Und unsere Arbeit mit ehemaligen Kindersoldaten zeigt, dass es Hoffnung für die Kinder gibt, die in diese Situationen gezwungen wurden", sagte Hasset.