"Eine solch gesunde Laizität garantiert der Politik, ohne Instrumentalisierung der Religion zu handeln, und der Religion, frei zu leben, ohne durch die von Interessen diktierte Politik belastet zu werden", sagte der Pontifex. Frankreich versteht sich als Land mit strikter Trennung von Staat und Religion. Das Selbstverständnis als laizistisches Land ist tief in der Gesellschaft verankert.
Franziskus rief außerdem eindringlich zu einem Friedensschluss in der Ukraine auf. Anders als sonst betete er beim Mittagsgebet in der Kathedrale von Ajaccio nicht nur für das ukrainische, sondern auch für "das russische Volk". Egal ob beide Völker nun "Brüder oder Cousins sind", fügte er in Anspielung auf eine frühere Kontroverse in der Ukraine hinzu, "sie sollen in Frieden miteinander leben". Außerdem nannte der Papst eigens "Palästina, Israel, Libanon, Syrien, das gequälte Myanmar". "Krieg ist immer eine Niederlage", warnte er.
Erste Papst-Reise überhaupt nach Korsika
Bei dem eintägigen Besuch stehen auch eine Messe mit mehreren Tausend Gläubigen sowie ein Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf dem Programm. Auf den Straßen von Ajaccio wurde Franziskus, der am Dienstag 88 Jahre alt wird, von Gläubigen und Schaulustigen gefeiert. Viele sangen Lieder oder baten um Segen.
Es ist das erste Mal, dass ein Papst nach Korsika reist. Die große Mehrheit der etwa 350.000 Bewohnerinnen und Bewohner der Insel bekennt sich zum katholischen Glauben. Für Franziskus ist es heuer die letzte Auslandsreise. Er sollte noch am Abend in den Vatikan zurückkehren.