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Linksliberaler Jetten für schnelle Koalition in Niederlanden

Nach der Parlamentswahl in den Niederlanden setzt sich der mögliche Wahlsieger, der linksliberale Rob Jetten, für eine schnelle Regierungsbildung ein. "Es muss schnell eine stabile Regierung gebildet werden", sagte Jetten am Donnerstag. Seine Partei D66 hat beste Aussichten, eine Regierung zu bilden, auch wenn sie in den Hochrechnungen gleichauf mit der des Rechtspopulisten Geert Wilders liegt. Doch alle großen Parteien haben eine Kooperation mit Wilders abgelehnt.

Jettens Partei wurde 1966 gegründet
Jettens Partei wurde 1966 gegründet

Beide Parteien können auf jeweils 26 der 150 Sitze im Parlament kommen. Traditionell bekommt die stärkste Kraft als erste die Initiative, eine Koalition zu bilden. Wann das Ergebnis vorliegt, ist unklar. Die Anti-Islam-Partei von Wilders hat nach Auszählung von rund 99 Prozent der Stimmen einen hauchdünnen Vorsprung von weniger als 2.000 Stimmen.

Wilders will Handtuch noch nicht werfen

Wilders will die Initiative zur Regierungsbildung ergreifen, wenn seine Partei stärkste Kraft ist. "Solange dies nicht zu 100 Prozent klar ist, kann kein Sondierender von D66 seine Arbeit aufnehmen. Wir werden alles tun, um dies zu verhindern", sagte er,

Die Bildung einer Koalition wird schwierig, wenn es bei dem Ergebnis nach der Hochrechnung bleibt. Eine stabile Mehrheit wäre nur mit den vier großen Parteien zu erreichen, der D66, der rechtsliberalen VVD, der christdemokratischen CDA und dem rot-grünen Bündnis GroenLinks-Pvda. Dieses muss aber Verluste hinnehmen, Spitzenkandidat Frans Timmermans trat bereits als Bündnischef zurück.