"Mit dem Asyl- und Migrationspakt führen wir effizientere Verfahren ein, damit Anträge mit geringen Chancen schneller geprüft werden können. Gleichzeitig werden unsere Vorschläge vom Frühjahr die Zusammenarbeit mit Drittstaaten vereinfachen und verbessern, damit Rückführungen tatsächlich funktionieren und unsere Asylsysteme entlastet werden", betonte Brunner. Er forderte das Europaparlament und die Mitgliedsstaaten auf, diesbezüglich "rasch zum Verhandlungstisch zu kommen".
Größte Zahl der Asylanträge wird von Venezolanern gestellt
Die von der EU-Asylagentur (EUAA) ausgearbeitete Statistik umfasst neben den 27 EU-Staaten auch die Partnerländer Schweiz und Norwegen. Laut der EU-Kommission kamen mehr als die Hälfte aller Asylanträge von Personen mit geringen Chancen einer Anerkennung (weniger als 20 Prozent). Solche Anträge sollen nach dem Willen der Brüsseler Behörde künftig im Schnellverfahren abgewickelt werden. So soll jenen, die wirklich Schutz brauchen, effektiver geholfen werden.
Zehn Jahre nach der großen Flüchtlingskrise ist Deutschland nicht mehr Hauptzielland für Asylbewerber in der EU. Der Grund dafür ist, dass syrische Anträge um zwei Drittel zurückgegangen sind. Die größte Zahl der Asylanträge wurden von Venezolanern gestellt, wobei die Antragszahl um 31 Prozent im Jahresabstand zugenommen hat. Frankreich und Spanien verbuchten somit mehr Asylanträge als Deutschland.
Österreich auf dem zehnten Platz im EU-Vergleich
In Österreich lag der Rückgang der Asylanträge über dem EU-Durchschnitt, teilte das Innenministerium der APA mit. Nachdem es lange Zeit auf dem zweiten Platz bei den Asylanträgen gelegen war, ist es mittlerweile auf dem zehnten Platz (gemessen an der Bevölkerungszahl, neunter Platz in absoluten Zahlen). Rund zwei Drittel der in Österreich gestellten Asylanträge seien keine originären Anträge, hieß es mit Blick auf die Statistik von Jänner bis Juli weiter.