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Putin gibt Europa die Schuld an anhaltendem Krieg

Russlands Präsident Wladimir Putin gibt Europa die Schuld dafür, dass der von ihm befohlene Krieg gegen die Ukraine weiter anhält. Viele Länder hätten versucht, eine friedliche Lösung für den Konflikt zu finden, sagte er am Donnerstag beim politischen Diskussionsklub Waldai in Sotschi. Die europäischen Länder mit ihrer Politik der ständigen Eskalation seien dafür verantwortlich, dass dies nicht gelungen sei. Die Ukraine rief er auf, an den Verhandlungstisch zu kommen.

Russlands Präsident Wladimir Putin bei Rede in Sotschi
Russlands Präsident Wladimir Putin bei Rede in Sotschi

Russland verfüge über genügend Soldaten, um den Kampf in der Ukraine fortzusetzen, sagt Putin bei einer Diskussionsrunde in Sotschi. Daher solle die Ukraine verhandeln. Es gebe zwar auch Deserteure in Russland, aber nicht so viele wie in der Ukraine. Russland Truppen rückten an allen Frontgebieten vor.

Zuletzt hatte der US-Präsident Donald Trump versucht, eine friedliche Lösung auszuhandeln. Nach mehreren Monaten Verhandlung zeigte sich Trump zuletzt enttäuscht über Putin, der seinen Worten zufolge den Krieg hätte beenden können, wenn er gewollt hätte.

Russland hat bisher kein Entgegenkommen in den Verhandlungen mit der Ukraine gezeigt. Moskau bleibt bei seinen Maximalforderungen, die neben einem Verzicht Kiews auf einen NATO-Beitritt auch den Verzicht der Ukraine auf eigene Gebiete umfassen.

Putin: Warum will Deutschland stärkste Armee Europas?

Putin kündigte auch Reaktionen auf die Aufrüstung der europäischen Staaten an. "Wir verfolgen die immer stärkere Militarisierung Europas aufmerksam", sagte er. "In Deutschland heißt es zum Beispiel, dass die deutsche Armee die stärkste in Europa werden soll. Also gut. Wir hören das, schauen, was damit gemeint ist", sagte Putin. "Niemand zweifelt, dass Schritte Russlands, Gegenmaßnahmen Russlands nicht lange auf sich warten lassen." Details nannte er nicht.