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Tote und Verletzte durch russischen Beschuss in der Ukraine

Bei russischem Beschuss sind in den von Kiew kontrollierten Teilen der ukrainischen Gebiete Cherson und Donezk laut Behörden seit Samstag mindestens sieben Menschen getötet worden. Es habe auch mehr als 20 Verletzte in der Zivilbevölkerung gegeben, teilten die ukrainischen Verwaltungen für die Gebiete Donezk und Cherson mit. Russland hat große Teile der Regionen besetzt. Durch einen ukrainischen Drohnenangriff auf ein Öllager in Sotschi wurde indes ein Brand ausgelöst.

Russland erklärte Donezk 2022 zu seinem Staatsgebiet
Russland erklärte Donezk 2022 zu seinem Staatsgebiet

Im Gebiet Donezk starben fünf Menschen in verschiedenen Städten, elf seien verletzt worden. In Cherson seien zwei Menschen getötet und zehn weitere verletzt worden, teilten die Behörden mit. Auch am Sonntag in der Früh meldete die von Kiew kontrollierte Stadt Cherson Beschuss von russischer Seite. Die Besatzer hätten am Samstag zudem eine Autobrücke, eine Gasleitung und Autos beschädigt, hieß es.

Russland startete unterdessen einen Raketenangriff auf Kiew, wie die Militärverwaltung der ukrainischen Hauptstadt über ihren Telegram-Messenger mitteilte. Zeugen berichteten Reuters von einer lauten Explosion, die die Stadt erschütterte.

Nach ukrainischen Angaben griffen die russischen Streitkräfte in der Nacht auf Sonntag mit 76 Drohnen und sieben Raketen an. Dabei seien acht Ziele in der gesamten Ukraine getroffen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. Die Luftabwehreinheiten hätten 60 Drohnen und eine Rakete der russischen Streitkräfte zerstört.

Russisches Öllager in Sotschi brennt nach Drohnenangriff

Nach einem ukrainischen Drohnenangriff sind russischen Angaben zufolge indes mehr als 120 Feuerwehrleute mit der Löschung eines Brandes in Sotschi beschäftigt. Das Feuer sei in einem Öllager in der russischen Stadt ausgebrochen, schrieb der Gouverneur der Region, Veniamin Kondratyev, auf Telegram. Laut der Zivilluftfahrtbehörde Rosaviatsia ist der Flugverkehr am Flughafen der Stadt aus Sicherheitsgründen eingestellt.

Drei junge Erwachsene, die sich für ein Online-Video mit dem Brand im Hintergrund filmten, wurden festgenommen, wie das Innenministerium der Region Krasnodar mitteilte. Der 20-Jährigen, die das Video aufnahm, wird demnach eine Ordnungswidrigkeit vorgeworfen. Auf dem Video sind die beiden Frauen im Vordergrund und der Mann hinter ihnen. Im Hintergrund ist ein großer Brand zu sehen, das Video ist unterlegt mit einem Rapsong.

Die russischen Streitkräfte fingen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der Nacht auf Sonntag 93 ukrainische Drohnen ab und zerstörten sie. Unter anderem sei eine über der Oblast Krasnodar und 60 über dem Schwarzen Meer abgeschossen worden. Das Ministerium teilte auf Telegram lediglich mit, wie viele Drohnen seine Einheiten zerstören, nicht jedoch, wie viele die Ukraine gestartet hat. Unabhängig überprüfen lassen sich solche Angaben zum Kampfgeschehen nicht.

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf Woronesch wurde unterdessen russischen Angaben zufolge eine Frau verletzt. "Die Gefahr weiterer Drohnenangriffe bleibt bestehen", schrieb Alexander Gusev, Gouverneur der südrussischen Region, auf Telegram. Mehrere Häuser und Versorgungsgebäude gerieten laut Gusev durch Drohnen-Trümmer in Brand und Luftabwehr-Einheiten zerstörten etwa 15 ukrainische Drohnen über der Region. Der Bericht kann nicht unabhängig überprüft werden. Von ukrainischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Russland hatte die Gebiete Cherson, Donezk, Saporischschja und Luhansk 2022 zu seinem Staatsgebiet erklärt und versucht seither, sie komplett einzunehmen.