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Siegt im Konflikt um Nordirland die Vernunft?

Für die EU und ihr Mitglied Irland war das Nordirland-Protokoll Grundbedingung für die Brexit-Einigung. Nach langwierigen Nachverhandlungen gibt es über die Sonderregeln nun einen Konsens, der positiv nachhallen wird.

Susanne Ebner
Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben sich am Montag auf eine Regelung für Nordirland geeinigt.
Großbritanniens Premierminister Rishi Sunak und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen haben sich am Montag auf eine Regelung für Nordirland geeinigt.

Ganz gleich, wie die Details eines überarbeiteten Deals zum Nordirland-Protokoll aussehen, eines ist schon sicher: Für die Menschen und Unternehmen in dem nördlichen Landesteil des Vereinigten Königreichs gäbe es endlich Planungssicherheit. Sie wüssten, welche Regeln gelten, und könnten sich darauf einstellen - eine wichtige Voraussetzung für Wachstum und Stabilität in der ehemaligen Bürgerkriegsregion.

Aber auch für den Rest des Königreichs könnte es den Anfang besserer Zeiten bedeuten. Schließlich entging die britische Wirtschaft zuletzt nur knapp einer Rezession. Das liegt natürlich auch an den Folgen der Pandemie und den Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine, der Brexit verschlimmert die Lage auf der Insel jedoch.

Ist der Streit um das Nordirland-Protokoll einmal beigelegt, könnten viele weitere Probleme diskutiert und aus der Welt geschafft werden. Darunter etwa der ins Stocken geratene Import von Lebensmitteln aus der EU nach Großbritannien, der neben den schlechten Wetterbedingungen aktuell dafür sorgt, dass Gurken, Tomaten und weiteres Gemüse auf der Insel in Supermärkten rationiert werden müssen.

Die Diskussionen um das Protokoll sind vergleichbar mit einem störenden Pfropfen, der sich endlich lösen könnte, um die Zusammenarbeit mit der EU wieder in Gang zu bringen. Für die Menschen im Vereinigten Königreich wäre es in jedem Fall das Beste.