Lee kam dort erstmals mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zusammen und bat den Staats- und Parteichef, bei der Wiederaufnahme des Dialogs mit Nordkorea zu helfen. "Ich hoffe, dass die Republik Korea und China ihre strategische Kommunikation verstärken (...) und auf die Wiederaufnahme des Dialogs mit Nordkorea hinarbeiten werden", sagte Lee. Dass der Austausch zwischen Peking und Pjöngjang zuletzt wieder aktiver wurde, sah er positiv.
Seit seinem Amtsantritt im Juni bemüht sich Lee um Dialog mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un, stößt bisher aber auf Ablehnung. Kim bezeichnet Südkorea als Hauptfeind und ließ diese Definition auch in der Verfassung festschreiben. Ebenso sagte er wiederholt, an keinem Dialog mit Südkorea interessiert zu sein - ganz egal, welche Regierung an der Macht sei.
Peking und Pjöngjang nähern sich wieder an
Für Xi war es der erste Südkorea-Besuch seit mehr als elf Jahren. China erwähnte in der Mitteilung zu dem Treffen Nordkorea nicht. Stattdessen lobte Xi demnach die Möglichkeiten, mit Südkorea auf wirtschaftlicher Ebene zusammenzuarbeiten. Die beiden Seiten unterschrieben Absichtserklärungen in den Bereichen Finanzen, Handel, Landwirtschaft und Technologie.
China wird zu den wichtigsten Verbündeten des Einparteienstaates Nordkorea gezählt, zuletzt schien sich die Beziehung zwischen den beiden Staatschefs aber abgekühlt zu haben. Anfang Oktober hatte Kim Peking besucht, um an einer Militärparade teilzunehmen und mit Xi zu sprechen, was als Zeichen der Wiederannäherung gesehen wurde.
