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Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen und Libanon

Trotz der vereinbarten Waffenruhe im Gazastreifen ist erneut ein Palästinenser durch israelischen Beschuss gestorben. Zudem habe es einen Verletzten gegeben, teilten örtliche Sanitäter am Samstag mit. Israels Militär erklärt, es habe geschossen, nachdem zwei Militante eine vereinbarte Demarkationslinie überquert und sich den Soldaten genähert hätten. Auch bei erneuten israelischen Luftschlägen im Libanon wurden nach libanesischen Angaben mehrere Menschen getötet.

Schäden nach israelischen Angriffen im Libanon (Themenbild)
Schäden nach israelischen Angriffen im Libanon (Themenbild)

Laut Nachrichtenagentur NNA starben zwei Brüder auf einer Landstraße beim Berg Hermon im Südosten des Landes, als ihr Auto von einem Geschoß getroffen wurde und in Flammen aufging. Im Süden wurde dem libanesischen Gesundheitsministeriums zufolge ein Mann getötet und vier weitere Personen verletzt.

Zuvor waren im ebenfalls im Süden gelegenen Bint Jbeil bei einem Angriff auf ein Fahrzeug sieben Menschen verletzt worden.

Die israelische Armee bestätigte, dass sie im Gebiet des Berg Hermon einen Luftangriff durchgeführt habe. Dabei seien zwei Angehörige einer mit der schiitischen Hisbollah verbündeten Miliz getötet worden. Die beiden Männer seien am Waffenschmuggel für die Hisbollah beteiligt gewesen, hieß es in der Mitteilung des Militärs. Nach israelischer Auffassung verstießen sie gegen das Waffenruheabkommen mit dem Libanon. Zu den anderen Angriffen äußerte sich die Armee nicht.

Konflikt verschärft sich wieder

Die Spannungen zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz nahmen zuletzt wieder deutlich zu. Die israelische Armee greift in zunehmendem Maß Gebäude und Fahrzeuge an, die sie mit der vom Iran unterstützten Miliz in Verbindung bringt. Beide Seiten hatten sich vor einem Jahr nach einem monatelangen Krieg auf eine Waffenruhe geeinigt. Israel drängt mit Unterstützung der USA auf eine Entwaffnung der Hisbollah. Die Israelis werfen der Organisation aber vor, heimlich aufzurüsten, und greifen beinahe täglich Ziele im Libanon an.

Israelische Siedler griffen im Westjordanland Palästinenser an

Im Westjordanland griffen am Samstag israelische Siedler eine Gruppe palästinensischer Dorfbewohner, Aktivisten und Journalisten angegriffen, die sich versammelt hatten, um in der Nähe einer Siedlung im von Israel besetzten Westjordanland Oliven zu ernten, wie Zeugen berichteten. Zwei Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters - eine Journalistin und ihr Sicherheitsberater - gehörten zu den Verletzten des Angriffs, bei dem die Männer mit Stöcken und Knüppeln bewaffnet waren und große Steine warfen. Der Angriff ereignete sich laut Reuters in der Nähe des palästinensischen Dorfes Beita.

Das Gebiet südlich der Stadt Nablus im Westjordanland war in den vergangenen Jahren ein Brennpunkt für Angriffe von Siedlern, die nach Beginn des Krieges im Gazastreifen vor zwei Jahren im gesamten Westjordanland zugenommen haben. Während der diesjährigen Olivenernte, die im Oktober begann, haben solche Angriffe zugenommen.

Angesichts der steigenden Zahl solcher Angriffe haben sich israelische und andere Aktivisten oft den Palästinensern angeschlossen, um sie und ihr Recht auf die Ernte ihrer Olivenhaine zu unterstützen und gleichzeitig jegliche Gewalt zu dokumentieren. Aktivisten oder lokale Palästinenser informieren Journalisten oft über Erntepläne, damit diese vor Ort berichten können, insbesondere in Krisengebieten wie Außenposten.

Siedleraußenposten, zu denen eine Ansammlung von Wohnwagen oder stabileren Gebäuden gehören kann, sind von den israelischen Behörden nicht genehmigt. Palästinenser und die meisten Nationen betrachten alle Siedlungen nach internationalem Recht als illegal. Israel bestreitet dies.

Die israelischen Streitkräfte gaben an, Soldaten zum Ort des Geschehens entsandt zu haben, nachdem sie Berichte über eine Konfrontation erhalten hatten. Zeugen gaben jedoch an, sie hätten keine israelischen Soldaten vor Ort gesehen.

(Quelle: APA/dpa/Reuters)