Putin besorgt über Stationierung westlicher Raketen
Putin wirft dem Westen vor, sein Land zunehmend an seine "roten Linien" zu treiben. Russland beobachte die US-Entwicklung und die potenzielle Stationierung von Kurz- und Mittelstreckenraketen mit Sorge. Sollten die USA tatsächlich solche Raketen in Stellung bringen, werde Russland alle seine freiwilligen Beschränkungen hinsichtlich der Stationierung eigener Raketen aufheben.
Angesichts der Sicherheitslage infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben sich die USA und Deutschland darauf verständigt, ab 2026 wieder US-Raketen auf deutschem Boden zu stationieren.
Belousow: Täglich 30 Quadratkilometer Fläche erobert
Die russischen Truppen kommen nach Angaben von Verteidigungsminister Andrej Belousow bei ihrem Vormarsch in der Ukraine rasch voran. Im Schnitt würde sie täglich auf einer Fläche von 30 Quadratkilometern vorrücken. Insgesamt sei es dieses Jahr bisher gelungen, ukrainischen Einheiten ein Gebiet von fast 4.500 Quadratkilometern abzunehmen. Belousow nannte die Zahlen bei dem Treffen mit Putin und Vertretern aus dem Verteidigungsbereich.
Dabei erwähnt er auch, dass dieses Jahr etwa 427.000 Soldaten Verträge mit der Armee unterzeichnet hätten. Die Militärausgaben hätten 6,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreicht.
Ukraine mit fast 50 Drohnen angegriffen
Russland hat die Ukraine nach Angaben des ukrainischen Militärs in der Nacht auf Montag mit fast 50 Drohnen angegriffen. Von den 49 Drohnen schoss die Luftwaffe 27 ab und verlor 19 aus den Augen. Drei Drohnen befanden sich weiterhin im ukrainischen Luftraum. Unterdessen nahmen russische Truppen das Dorf Schewtschenko in der Region Donezk ein, wie die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf Denis Puschilin, den von Moskau eingesetzten Leiter der Region, meldete.
Die Fronten der Ukraine wurden auch am Sonntag erneut von schweren Gefechten mit Artillerieunterstützung erschüttert. Der Generalstab in Kiew führte in seinem abendlichen Lagebericht am Sonntag insgesamt 214 Kämpfe an den verschiedenen Frontabschnitten auf. Schwerpunkte waren einmal mehr die Regionen um Pokrowsk und Kurachowe am Rande des Donbass, wo russische Truppen in den vergangenen Tagen mit Massenangriffen größere Geländegewinne erzielt hatten.
Beide Seiten widersprachen sich in ihren Berichten, sodass ein unabhängiger Blick auf den exakten Frontverlauf nicht möglich war. "Die Lage dort ist und bleibt ernst", sagte dazu der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Der Militärblog "DeepState" meldete, dass die ukrainischen Streitkräfte zumindest ihre Stellung bei Kolisnykivka in der Region Charkiw wiederhergestellt hätten.
Nordkoreaner in Kursk erleiden schwere Verluste
Auch die von der Ukraine besetzten Abschnitte in der westrussischen Region Kursk waren einmal mehr schwer umkämpft. Russische Truppen versuchten, die von ukrainischen Einheiten seit dem Sommer besetzten Gebiete zurückzuerobern. Die in die russischen Verbände eingegliederten nordkoreanischen Soldaten erlitten dabei nach ukrainischen Berichten erstmals schwere Verluste. "Mindestens 30 Soldaten wurden getötet und verwundet", teilte der Militärgeheimdienst am Montag mit.
Die in Kursk eingesetzte ukrainische Einheit "Madjar" veröffentlichte auf der Plattform X die Videoaufnahme einer Aufklärungsdrohne, die im Schnee nebeneinander liegende Leichen von Soldaten zeigt. Nach der Darstellung von "Madjar" hatten nordkoreanische Soldaten nach schweren Gefechten ihre gefallenen Kameraden an einem Frontabschnitt gesammelt. Eine unabhängige Bestätigung dazu war nicht erhältlich.
Nordkorea unterstützt den russischen Angriffskrieg laut ukrainischen Angaben mit rund 10.000 Soldaten, die nach einer kurzen Ausbildung mit neuer Bewaffnung und Ausrüstung an die Front bei Kursk verlegt wurden.
