Die "gelbe Linie" markiert die Rückzugslinie der Armee innerhalb des Gazastreifens im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung. Bei einem weiteren Zwischenfall im Süden des Küstengebiets hätten israelische Soldaten "einen präzisen Angriff auf mehrere terroristische Infrastruktureinrichtungen durchgeführt, die eine Bedrohung für die Truppen in einem unter israelischer Kontrolle stehenden Gebiet in Chan Junis darstellten", teilte die Armee zudem mit.
Die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA berichtete, im Osten der Stadt Gaza habe eine israelische Drohne eine Gruppe von Palästinensern beschossen. Einer von ihnen sei getötet und ein weiterer verletzt worden. Dies stelle einen Verstoß gegen die Waffenruhevereinbarung dar. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden binnen 24 Stunden drei bei neuer Gewalt getötete Palästinenser in Krankenhäuser gebracht. Die Angaben beider Seiten ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Seit Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas am 10. Oktober im Rahmen des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump gab es immer wieder tödliche Zwischenfälle. Dabei wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde bereits 240 Palästinenser getötet. Mehrere israelische Soldaten kamen bei Angriffen im Gazastreifen ums Leben.
Israel übermittelt Leichen von 45 Palästinensern
Unterdessen übermittelte Israel die Leichen von 45 Palästinensern in den Gazastreifen. Eine Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) bestätigte, man habe bei der Übergabe an Mitarbeiter der von der Hamas kontrollierten Behörden geholfen. Der Schritt sei am Montag erfolgt, einen Tag nach der Übergabe der sterblichen Überreste von drei israelischen Geiseln.
Auf die Übergabe von Leichen hatten sich Israel und die islamistische Hamas im Rahmen der Waffenruhevereinbarung im Oktober verständigt. Für jede israelische Geisel, deren sterbliche Überreste freigegeben werden, muss Israel laut der Vereinbarung die sterblichen Überreste von 15 verstorbenen Bewohnern Gazas übergeben. Die genauen Todesumstände der Palästinenser sind nicht bekannt. Es wird vermutet, dass Israel ihre Leichen in einem Militärlager aufbewahrte.
Die islamistische Hamas hatte im Rahmen der Gaza-Waffenruhe bereits am 13. Oktober alle noch lebenden Geiseln im Austausch für Hunderte palästinensische Häftlinge freigelassen. Die Übergabe der getöteten Geiseln verläuft anders als vereinbart schleppend.
Damit befinden sich nach israelischen Angaben noch die Leichen von acht Geiseln im Gazastreifen. Sieben von ihnen waren beim Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden. Dabei handelt es sich um fünf Israelis sowie zwei Ausländer. Diese stammen aus Thailand und Tansania. Zudem versucht Israel, die sterblichen Überreste eines israelischen Soldaten zurückzubekommen. Die Leiche des Soldaten war 2014 verschleppt worden.
Guterres mahnt Einhaltung der Gaza-Waffenruhe an
UNO-Generalsekretär António Guterres mahnte unterdessen die Einhaltung der Waffenruhe im Gazastreifen an. Er sei "zutiefst besorgt" über "fortgesetzte Verstöße gegen die Feuerpause" in dem Palästinensergebiet, sagte Guterres am Dienstag vor Journalisten in Doha. "Das muss aufhören", forderte Guterres. Er rief "alle Seiten" auf, die erste Phase der von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Friedensvereinbarung "zu respektieren".
Seit Beginn einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas am 10. Oktober im Rahmen des Friedensplans gab es immer wieder tödliche Zwischenfälle. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bereits mehr als 200 Palästinenser getötet. Mehrere israelische Soldaten kamen bei Angriffen im Gazastreifen ums Leben.
(Quelle: APA/dpa/AFP)
