SN.AT / Politik / Weltpolitik

Trump: China arbeitet mit uns an Ende des Ukraine-Kriegs

China und die USA wollen nach Worten von US-Präsident Donald Trump für ein Ende im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammenarbeiten. "Wir haben lange darüber gesprochen", sagte Trump nach dem Treffen mit dem chinesischen Staats- und Parteichef Xi Jinping in Busan in Südkorea. "Wir werden beide zusammenarbeiten, um zu sehen, ob wir etwas schaffen", erklärte er auf dem Rückflug nach Washington. Dabei wertete er die Begegnung als "großen Erfolg".

Das Klima zwischen den Supermachtslenkern war offensichtlich gut
Das Klima zwischen den Supermachtslenkern war offensichtlich gut

Aus Peking gab es zunächst keine Äußerungen zu dem Treffen. Laut Trump waren sich beide einig, dass Russland und die Ukraine in einem Kampf festhingen. "Er wird uns helfen", sagte Trump in Bezug auf Xi. Im Vorfeld wurde spekuliert, ob Trump China dazu anhalten könnte, seine Ölimporte aus Russland zu stoppen oder zu reduzieren, die auch Geld in Moskaus Kriegskasse spülen. "Wir haben nicht wirklich über Öl gesprochen", sagte Trump jedoch. Beide hätten zugleich darüber gesprochen, wie man den Krieg beenden könne.

USA bauen Druck auf

Die USA machen seit längerem im Kontext des Ukraine-Kriegs Druck auf andere Länder. Weil Russland den Krieg mit Einnahmen aus dem Öl- und Energieverkauf finanziert, wollen die Vereinigten Staaten diesen Geldhahn zudrehen. Russland soll so zu einem Umdenken bewegt werden. Trump hatte bisher als Vermittler vergeblich versucht, Russlands Angriffskrieg, der vor mehr als dreieinhalb Jahren begann, zu beenden.

Laut Angaben des chinesischen Zolls machten Ölimporte aus Russland im vergangenen Jahr etwa ein Fünftel der gesamten chinesischen Öleinfuhren aus. Peking gilt als wichtiger Rückhalt Moskaus auf internationaler Bühne, weil es Russlands Krieg bisher nicht verurteilt hatte. Zudem pflegen beide Atommächte enge diplomatische Beziehungen.

Trump und Xi trafen sich am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC), der unweit von Busan in der Stadt Gyeongju tagt. Während Xi heute erst anreiste, um am Treffen der Staats- und Regierungschef morgen teilzunehmen, reiste Trump nach seiner Asien-Reise bereits ab.

Besuchsdiplomatie angekündigt

Das Treffen mit Xi in Südkorea sei "ein großer Erfolg" gewesen, sagte Trump am Donnerstag vor Journalisten an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. Bei den Gesprächen in Busan seien "viele Dinge zum Abschluss gebracht" worden. Trump kündigte zudem baldige gegenseitige Besuche an.

Er selbst wolle im April nach China reisen, sagte der US-Präsident. Xi werde anschließend "irgendwann danach hierherkommen, sei es nach Florida, Palm Beach oder Washington", fügte er hinzu. Seinen chinesischen Kollegen pries Trump als "großartigen Staatschef eines sehr mächtigen Landes". Es war die erste persönliche Begegnung der beiden Staatschefs seit Trumps Wiedereinzug ins Weiße Haus im Jänner.

China und die USA liegen freilich in zentralen wirtschaftlichen und außenpolitischen Themen über Kreuz. Die Spannungen zwischen den beiden Ländern hatten gleich zu Jahresbeginn stark zugenommen. Im Zentrum der Gespräche standen neben dem Ukraine-Krieg vor allem wirtschaftlichen Themen. Die brisante Frage um Taiwan kam laut Trump bei den Gesprächen jedoch nicht zur Sprache. "Das wurde tatsächlich nicht besprochen", sagte Trump auf der Rückreise.

Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will - notfalls mit militärischer Gewalt. Auf dem chinesischen Festland hatten die Kommunisten im Bürgerkrieg damals die Macht übernommen, während sich auf Taiwan die vorherige, chinesische Regierung hielt. China hat in den vergangenen Jahren seinen militärischen Druck auf das demokratisch regierte und industriell weit entwickelte Taiwan verstärkt. Die USA sind Taiwans wichtigster Unterstützer und Waffenlieferant. Wichtig für den Westen wie auch für China ist auch die für den Welthandel zentrale Meeresstraße von Taiwan sowie die Computerchipentwicklung und -produktion in Taiwan.