In den vergangenen Wochen hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die US-Regierung immer wieder um die Lieferung von Tomahawks gebeten. Deren maximale Reichweite von 2.500 Kilometer würde es der ukrainischen Armee ermöglichen, Ziele wie Ölraffinerien auch im asiatischen Teil Russlands zu beschießen.
Trump sagte, dass der Marschflugkörper eine unglaubliche, sehr offensive Waffe sei. "Und, ehrlich gesagt, braucht Russland das nicht." Er denke, er werde mit der russischen Seite darüber sprechen und habe das auch dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj gesagt. Die Lieferung von Tomahawks wäre "ein neuer Schritt der Aggression", erklärte Trump. Er halte es dennoch für angebracht, diese Möglichkeit anzusprechen, denn: "Ich möchte, dass der Krieg beendet wird. Wollen sie (die Russen), dass Tomahawks in ihre Richtung fliegen? Ich glaube nicht." Er könne den Russen sagen: "Hört mal, wenn dieser Krieg nicht beendet wird, werde ich ihnen Tomahawks schicken."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor mitgeteilt, dass er zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen mit Trump gesprochen und dabei die Stärkung der Luftverteidigung, der Widerstandsfähigkeit und der Langstreckenfähigkeiten der Ukraine erörtert habe. "Wir haben auch viele Details im Zusammenhang mit dem Energiesektor besprochen", teilte Selenskyj auf der Plattform X mit. "Präsident Trump ist über alles, was passiert, gut informiert. Wir haben vereinbart, unseren Dialog fortzusetzen, und unsere Teams treffen ihre Vorbereitungen."
Moskau sieht "Anlass zu großer Sorge"
Russland äußerte sich besorgt über die mögliche US-Raketenlieferung. "Das Thema Tomahawks gibt Anlass zu großer Sorge", sagte der Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow, am Sonntag dem Staatsfernsehen. "Gegenwärtig ist wirklich ein dramatischer Moment, da die Spannungen von allen Seiten eskalieren." Wenn Tomahawk-Raketen auf Russland abgefeuert würden, müsse die russische Führung berücksichtigen, dass einige Versionen der Rakete Atomsprengköpfe tragen könnten. "Stellen Sie sich vor: Eine Langstreckenrakete wird gestartet und fliegt, und wir wissen, dass es sich um eine Atomrakete handeln könnte. Was sollte die Russische Föderation denken? Wie sollte Russland reagieren? Militärexperten im Ausland sollten das verstehen."