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Trump empfängt Syriens Präsidenten im Weißen Haus

US-Präsident Donald Trump hat am Montag den syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Sharaa im Weißen Haus empfangen. Im Mittelpunkt der Gespräche dürften neben Hilfe beim Wiederaufbau Syriens nach 14 Jahren Bürgerkrieg Sicherheitsfragen gestanden haben. Die USA vermitteln bei Verhandlungen über ein mögliches Sicherheitsabkommen zwischen Syrien und Israel. Zudem soll Syrien einer von den USA geführten Koalition zum Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) beitreten.

Syriens Präsident Ahmed al-Sharaa (Archivbild)
Syriens Präsident Ahmed al-Sharaa (Archivbild)

Der erste Besuch eines syrischen Präsidenten in Washington markierte am Montag den vorläufigen Höhepunkt einer dramatischen Entwicklung: Erst vor knapp einem Jahr hatte ein Bündnis islamistischer Rebellen unter Führung Sharaas den langjährigen syrischen Machthaber Bashar al-Assad gestürzt. Seitdem bemüht sich der 43-Jährige, sein Land aus der jahrzehntelangen Isolation zu führen. Unter ihm wandte sich Syrien von Assads wichtigsten Verbündeten, dem Iran und Russland, ab - und der Türkei, den Golfstaaten und den USA zu.

Der Westen hat inzwischen trotz Bedenken wegen der islamistischen Ausrichtung der neuen Führung in Damaskus zahlreiche Sanktionen aufgehoben. Vor wenigen Tagen nahmen die USA ihre Einstufung Sharaas als "globaler Terrorist" zurück.

Empfang ohne übliches Zeremoniell

Der einstige Al-Kaida-Mitstreiter traf im Weißen Haus ohne das für Staatsgäste übliche Zeremoniell ein. Er betrat das Gebäude von Reportern unbemerkt durch einen Seiteneingang und nicht durch den Haupteingang des Westflügels, wo die Kameras aufgebaut waren. Stellungnahmen der beiden Staatsoberhäupter lagen zunächst nicht vor.

Im Mittelpunkt der Gespräche dürften neben Hilfe beim Wiederaufbau Syriens nach 14 Jahren Bürgerkrieg Sicherheitsfragen gestanden haben. Die USA vermitteln bei Verhandlungen über ein mögliches Sicherheitsabkommen zwischen Syrien und Israel. Zudem wird erwartet, dass Syrien einer von den USA geführten Koalition zum Kampf gegen den Islamischen Staat (IS) beitritt.

Kurz vor dem Treffen wurde aus Sicherheitskreisen bekannt, dass in den vergangenen Monaten zwei separat geplante Anschläge der radikalislamischen Miliz auf Sharaa vereitelt worden waren. Dies unterstreicht die Bedrohungslage für den neuen Präsidenten, der seine Macht in dem zerrütteten Land festigen will. Trumps Fokus auf Syrien fällt aber auch in eine Phase, in der die US-Regierung versucht, einen von ihr vermittelten Waffenstillstand im Gazastreifen zwischen Israel und der militanten Hamas aufrechtzuerhalten.

(Quelle: APA/Reuters)