Blutiger Machtkampf seit April 2023
Im Sudan am Horn Afrikas herrscht seit April 2023 ein blutiger Machtkampf zwischen de facto-Machthaber Abdel Fattah al-Burhan und dessen früherem Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo. Daglos Miliz RSF kontrolliert den größten Teil Darfurs; Al Fashir ist die letzte große Stadt, in der die Regierung noch die Kontrolle hat. Mehr als elf Millionen Menschen sind vor den landesweiten Kämpfen geflohen, etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche.
Von der Belagerung durch die Konfliktparteien seien Tausende Einwohner Al Fashirs betroffen. Wer versuche, die Stadt zu verlassen, sei wahllosen Angriffen von beiden Seiten ausgesetzt, hieß es. Den Befragten zufolge werden dicht besiedelte Wohngebiete regelmäßig und intensiv beschossen und auch aus der Luft angegriffen.
UNO: Humanitäres Völkerrecht wird missachtet
Seit Monaten missachteten die Konfliktparteien das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte. Diese Handlungen "könnten Kriegsverbrechen darstellen", warnte Li Fung, die Vertreterin des UNO-Hochkommissars für Menschenrechte im Sudan.
Der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte Volker Türk forderte das Ende der Belagerung von Al Fashir. Die Situation werde das Leiden der Zivilbevölkerung auf "ein katastrophales Niveau heben und die ohnehin schon katastrophale humanitäre Lage, einschließlich der Hungersnot, noch weiter verschärfen", sagte Türk.
Drei WFP-Mitarbeiter getötet
Das UNO-Welternährungsprogramm (WFP) äußerte sich "empört über die Tötung drei seiner Mitarbeiter" bei einem Luftangriff im Sudan. Bei dem Angriff sei ein WFP-Büro getroffen worden, hieß es in einer Mitteilung auf der Plattform X. Weitere Details, wie der genaue Ort des Angriffs oder die Nationalität der Mitarbeiter, waren zunächst nicht bekannt.