Das nordkoreanische Außenministerium hat die Militärübungen am Sonntag als "provokative Kriegsübungen" und "Vorspiel zu einem Atomkrieg" kritisiert. In der Vergangenheit hatte Nordkorea immer wieder mit harten Gegenmaßnahmen gegen Militärübungen der USA und Südkoreas gedroht. Washington und Seoul weisen Vorwürfe Pjöngjangs zurück, wonach sie mit den Manövern angeblich einen Angriff vorbereiten.
Nordkorea baute in den vergangenen zwei Jahren seine Raketentests deutlich aus und verschärfte seine Rhetorik gegen die USA und Südkorea. Mit Russland gibt es eine verstärkte militärische Zusammenarbeit. Machthaber Kim Jong-un rief mehrfach zu verstärkten Kriegsvorbereitungen auf.
Das Manöver findet inmitten erhöhter Spannungen auf der koreanischen Halbinsel statt. Das nordkoreanische Militär hat seit Mai weit über 1.000 mit Abfallprodukten und teils mit Gülle gefüllte Ballons nach Südkorea geschickt. Das südkoreanische Militär hingegen nahm über Lautsprecheranlagen an der Grenze die Propaganda-Beschallung des abgeschotteten Nachbarlandes auf.
Süd- und Nordkorea sind seit dem Koreakrieg (1950-53) geteilt. Beide Staaten werden durch eine entmilitarisierte Zone getrennt. Bis heute haben die zwei Koreas keinen gemeinsamen Friedensvertrag unterzeichnet.