Die mit Duda getroffenen Vereinbarungen erfüllten aber wohl kaum alle ursprünglichen polnischen Erwartungen an das Treffen. Warschau wünscht sich eine deutliche Aufstockung sowie eine Verstetigung der US-Militärpräsenz im Land.
Zu Beginn des Treffens mit Duda hatte Trump noch gesagt, dass die Entsendung von 2.000 zusätzlichen US-Soldaten nach Polen anvisiert sei - diese Zahl halbierte er dann weniger als drei Stunden später bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Duda.
Auch bei dem polnischen Wunsch nach einer dauerhaften US-Militärbasis in Polen legte sich der US-Präsident nicht fest: "Ich rede nicht über Dauerhaftigkeit oder Nicht-Dauerhaftigkeit" der Truppenstationierung, sagte er ausweichend.
Bei einem vorherigen Besuch in Washington im September hatte Duda angeboten, dass Polen mehr als zwei Milliarden Dollar für den Bau eines US-Stützpunkts ausgeben werde. Er schlug sogar vor, diese Basis "Fort Trump" zu nennen.
Obwohl nun auch nach seinem zweiten Besuch bei Trump offen bleibt, ob die US-Basis jemals eingerichtet wird, bezeichnete Duda die unterzeichnete Vereinbarung als "Durchbruch". Die zugesagten Zahlen zur US-Truppenentsendung seien für Polen "sehr ermutigend".
Der polnische Präsident erklärte: "Russland zeigt uns wieder sein unfreundliches, unfriedliches, imperiales Gesicht." Russland liege ständig auf der Lauer nach Gelegenheiten, sich polnisches Territorium einzuverleiben. Trump sagte dagegen: "Ich hoffe, dass Polen sehr gute Beziehungen mit Russland haben wird. Ich hoffe, dass wir großartige Beziehungen mit Russland haben werden."
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüßte Trumps Ankündigung, die zur Abschreckung und Verteidigung beitragen werde. Die USA haben bereits Soldaten in Polen stationiert. Dies geht auf eine NATO-Vereinbarung von 2016 zurück, mit der die Allianz auf die Annexion der Krim 2014 durch Russland reagierte.
