Zugleich würdigte Witkoff, der von Trumps Tochter Ivanka und deren Mann Jared Kushner begleitet wurde, die Kraft und Geduld der Angehörigen und des israelischen Volkes. "Danke, dass Sie gezeigt haben, dass die Zukunft dieser Region nicht auf den Trümmern alten Hasses, sondern auf der Verheißung gemeinsamer Hoffnung aufgebaut werden kann", sagte Witkoff. "Ich habe lange von diesem Abend geträumt", sagte der Sondergesandte.
Buhrufe und Pfeifkonzert bei Netanyahus Namen
Als Witkoff auch die Rolle von Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu hervorhob, schlug der Jubel jedoch in Buh-Rufe und Pfiffe um, die Witkoff fast aus dem Tritt brachten. "Leute, lasst mich meine Gedanken zu Ende bringen", bat er. Netanyahu habe alles für dieses Land gegeben, betonte er. Viele Angehörige und Freunde der Geiseln werfen Netanyahu jedoch vor, nicht genug für die Freilassung der Verschleppten getan zu haben.
Auch Ivanka Trump und Kushner sprachen kurz zu der Menschenmenge und würdigten neben dem US-Präsidenten auch Witkoffs Rolle für den Verhandlungserfolg. "Es war mir eine Ehre, mit einem so besonderen Menschen zusammenzuarbeiten", sagte Kushner. Trumps Tochter übermittelte eine Botschaft ihres Vaters. "Der Präsident wollte, dass ich das mit Ihnen teile, wie er es schon so vielen von Ihnen persönlich gesagt hat: Er sieht Sie, er hört Sie. Er steht Ihnen bei", sagte die Präsidententochter an die Familien der Geiseln gerichtet. Auch die im Februar freigelassene österreichische Geisel Tal Shoham sprach bei der Kundgebung.
Kushner und Witkoff besuchten Gazastreifen
Israel und die Hamas hatten Trumps Friedensplan begrüßt. Dessen erster Teil sieht die Freilassung aller noch 47 Geiseln im Gazastreifen vor, die am Sonntag beginnen könnte. Israel hatte sich zuvor aus Teilen des Gazastreifens zurückgezogen und seit Freitagmittag gilt eine Waffenruhe.
Witkoff und Kushner hatten zuvor begleitet von Israels Militär den Gazastreifen besucht. Mit dabei war nach israelischen Militärangaben auch Admiral Brad Cooper vom US-Zentralkommando. Israels Streitkräfte veröffentlichten Fotos und Videos von dem Feldbesuch.
Der Zugang zum Gazastreifen wird vollständig von Israel kontrolliert, das eine Blockade zu See, Luft und Boden verhängt hat. Besuche von solch ranghohen Regierungsvertretern sind äußerst selten. Internationalen Journalisten wird der unabhängige Zugang trotz wiederholter Forderungen von Presseverbänden und Redaktionen verwehrt.
Auslöser des Krieges war das Hamas-geleitete Massaker in Israel am 7. Oktober 2023, bei dem 1.200 Menschen umgebracht und 251 in den Küstenstreifen verschleppt wurden. Israel nahm daraufhin den Kampf gegen die Hamas auf. Dabei wurden mehr als 67.000 Palästinenser getötet und der größte Teil des Küstenstreifens in Schutt und Asche gelegt.