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Zwei Tote nach russischem Drohnenangriff in Tschernihiw

Bei einem russischen Drohnenangriff im Gebiet Tschernihiw im Norden der Ukraine sind zwei Arbeiter des örtlichen Energieunternehmens getötet worden. Nach Angaben des Zivilschutzes trafen die Drohnen Servicefahrzeuge der Firma. Ein Mann sei direkt an Ort und Stelle seinen Verletzungen erlegen, der zweite im Krankenhaus, teilten die Behörden am Samstag mit. Vier weitere Mitarbeiter seien verletzt worden.

"Trotz der Gefahr wiederholter Schläge setzen Tschernihiws Rettungskräfte ihre Arbeit verstärkt fort, um den Betroffenen zu helfen und die Folgen der russischen Angriffe zu beseitigen", teilte der Zivilschutz weiter mit. Die Behörde meldete später, dass der Sprengkopf einer nicht detonierten Iskander-Rakete entschärft worden sei. Die Rakete war demnach in der Nähe einer Gasstation bei Wohngebäuden eingeschlagen.

Dutzende Drohnenangriffe gemeldet

Insgesamt hatte Russland die Ukraine im Norden, Süden und Osten in der Nacht auf Samstag mit 78 Drohnen angegriffen, wie die Luftstreitkräfte mitteilten. 54 Flugobjekte seien abgeschossen oder zum Absturz gebracht worden. Mehr als 20 Drohnen seien an sechs verschiedenen Orten eingeschlagen.

Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass neben Drohnen auch Raketen eingesetzt worden seien. Ziele seien die von den ukrainischen Streitkräften genutzte Verkehrs- und die Energieinfrastruktur gewesen. Das Verteidigungsministerium in Moskau meldete zudem den Abschuss von 42 ukrainischen Drohnen in der Nacht auf Samstag, die meisten davon im Gebiet Wolgograd.

In der Stadt Wolgograd (früher Stalingrad) krachten Teile einer abgeschossenen Drohne in Wohnhäuser, in Schulgebäude und einen Kindergarten, wie Gouverneur Andrej Botscharow mitteilte. Dort seien Scheiben zerschlagen worden. Ein Mann sei verletzt. Das Gesundheitsministerium der Region teilte mit, dass auch drei Kinder mit Stressreaktionen ins Krankenhaus gebracht worden seien.

Stromversorgung wiederhergestellt

In der südukrainischen Region Odessa wurde unterdessen nach Angaben des Energiekonzerns DTEK die Stromversorgung für rund 240.000 Haushalte wiederhergestellt. Sie war durch einen Angriff der russischen Streitkräfte in der Nacht auf Samstag unterbrochen worden. Vertreter der Region Odessa berichteten in der Früh über Schäden an der Energieinfrastruktur infolge des Beschusses.

Die Ukraine wehrt sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Russland greift immer wieder die kritische Infrastruktur der Ukraine an.