Im Rahmen der Betriebssportspiele, bei denen derzeit 7000 Athletinnen und Athleten in Salzburg sind, ist es Donnerstagmittag zu einem tödlichen Unfall gekommen. Beim Orientierungslauf ist ein 38-jähriger Athlet aus Estland auf dem Hellbrunner Berg tödlich verunglückt. "Um 11.45 Uhr war er bei einem Orientierungspunkt. Beim nächsten ist er nicht mehr angekommen", sagte ein Polizeisprecher. Der Mann wurde wenig später leblos gefunden. "Ein Notarzt, der wenige Minuten später an der Unglücksstelle eintraf, konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen", teilten die Veranstalter in einer Stellungnahme am frühen Abend mit.
Der Tote wurde von der Berufsfeuerwehr und der Bergrettung aus dem unwegsamen Gelände geborgen. Der Mann war im steilen Gelände abgestürzt. "Die Wand ist zirka 15 Meter hoch. Unterhalb ist relativ steiles Waldgelände, wo der Mann noch abgerutscht ist", schilderte Wolfgang Maschitz, der den Einsatz der Salzburger Bergrettung leitete.
Die genauen Hintergründe des Unfalls waren am Donnerstagabend noch nicht gesichert. Alpinpolizisten ermitteln den Unfallhergang. Fremdverschulden wird aber in jedem Fall ausgeschlossen: Von der Staatsanwaltschaft wurde keine Obduktion angeordnet.
Die Betriebssportspiele sollen trotz der Tragödie plangemäß weitergehen am Samstag beendet werden. "Nach Rücksprache mit dem estnischen Team haben wir uns entschieden, die Betriebssportspiele fortzuführen. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt der Familie des estnischen Sportlers und seinen Teamkollegen", sagt der Geschäftsführer der Veranstaltung, Klaus Höftberger. "Wir sind alle tief betroffen." Am Freitag sollen sämtliche Sportbewerbe mit einer Gedenkminute beginnen. Die Ergebnisse im Orientierungslauf werden nicht gewertet.
Für die estnischen Teamkollegen des Verunglückten sei der Unfall "unerklärlich", sagte Höftberger. Denn der Mann habe als guter Orientierungsläufer gegolten. Man gehe davon aus, dass er die Karte falsch gelesen habe. Denn der Unfall, der sich laut dem Geschäftsführer auf halber Höhe zwischen Monatsschlössl und Anifer Straße ereignet hat, sei abseits der Route passiert.
Haben die Veranstalter nach dem Tod des Sportlers aus Estland Haftungsansprüche zu befürchten? "Das kann ich nicht ausschließen. Der Verband, den wir beauftragt haben, hat das professionell organisiert", sagte Höftberger. Potenzielle Gefahrenstellen seien abgesichert worden. "Wir haben die Hausaufgaben gemacht."