Kurz vor zwei Uhr Früh wurde die Feuerwehr Seekirchen am Samstag alarmiert: Ein Feuer war in der Baumgartner Mühle ausgebrochen. Bereits als die Feuerwehrleute eintrafen, loderten die Flammen aus dem historischen Mühlengebäude. Es wurde daher umgehend die Alarmstufe erhöht. "Als wir ankamen, brannte es nur im Erdgeschoss. Die Flammen haben sich aber binnen Minuten auf das gesamte Gebäude ausgedehnt", erzählt Einsatzleiter Herbert Költringer.
Kurz vor acht Uhr morgens konnte "Brand aus" gegeben werden, sagt der Ortsfeuerwehrkommandant. "Vom Gebäude war leider nichts mehr zu retten."
Ein Übergreifen der Flammen auf die Nachbargebäude konnte aber verhindert werden. Die Fassade eines nebenstehenden Hauses wurde durch die Strahlungshitze beschädigt. Das Gebäude war zum Ausbruch des Brands unbewohnt. Es gab demnach keine Verletzten, erklärte Költringer. Wie die Polizei berichtet, verendeten im Erdgeschoß aber zehn Hasen aus der Zucht des Besitzers.
Rund 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Nachbarfeuerwehren Eugendorf, Henndorf und Obertrum unterstützten die Löscharbeiten.
Brandursache bereits geklärt
Am Samstag waren Brandermittler vor Ort, die die Ursache recht schnell klären konnten. Ein elektrischer Defekt im Bereich einer Kabeltrommel soll das Feuer ausgelöst haben. Hinweise auf Brandstiftung gebe es keine. Das berichtet die Polizei.
Jahrhundertealtes Gebäude zerstört
Die Baumgartner Mühle - auch unter dem Namen Giglmayr Mühle bekannt - gehörte zu den ältesten Gebäuden in Seekirchen. 798 wurde sie erstmals erwähnt, 1955 der Mühlenbetrieb eingestellt. Das Gebäude stand nicht unter Denkmalschutz.

Die Mühle mit ehemals zwei Wasserrädern, einem zum Mahlen des Getreides, das zweite zum Antrieb der Holzsäge, gehörte mit ganz Waldprechting ab 1139 dem Salzburger Domkapitel. Das übrige Seekirchen war zum Stift St. Peter gehörig. Ihren Namen hat die Mühle von der Besitzerfamilie Baumgartner, die sie ab dem Jahr 1550 bewohnte und betrieb. Danach hatte sie noch mehr als ein Dutzend wechselnde Besitzer, ist der Seekirchner Ortschronik zu entnehmen.