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Anton Voithofer im Gespräch: "Manchmal gibt's schon ganz feuchte Augen"

Der langjährige Pinzgauer Bezirksrettungskommandant hat am 5. April sein Amt in jüngere Hände übergeben .

Anton Voithofer bei seiner Abschiedsrede.
Anton Voithofer bei seiner Abschiedsrede.
V. l.: Werner Aufmesser (Präsident), Toni Voithofer (Ehrenkommandant), Thomas Huber (Bezirksrettungskommandant) und Stefan Herbst (Landesrettungskommandant).
V. l.: Werner Aufmesser (Präsident), Toni Voithofer (Ehrenkommandant), Thomas Huber (Bezirksrettungskommandant) und Stefan Herbst (Landesrettungskommandant).

Dreizehn Jahre lang hat Anton Voithofer aus Rauris das Amt des Bezirksrettungskommandanten ausgeübt. Mittlerweile ist er 73 Jahre alt. Wie kam es denn überhaupt, dass er mit 60 Jahren noch diese verantwortungsvolle und gänzlich ehrenamtliche Tätigkeit übernommen hat?

Der Pinzgauer: "Der frühere Landesrettungskommandant hat mich gefragt. Im ersten Moment wollte ich die Aufgabe nicht übernehmen. Mein Fokus lag auf dem von mir 1975 gegründeten Katastrophenzug. Als ich nach dem Gespräch spät in der Nacht heimgekommen bin, konnte ich lange nicht einschlafen. Eigentlich wollte ich erst am nächsten Tag mit meiner Frau reden. Aber ihr ist meine Unruhe aufgefallen, denn normalerweise kann ich selbst nach großen Einsätzen gut schlafen, was nebenbei bemerkt ein großes Glück ist. Und so, wie meine Frau mir in all den Jahren den Rücken für meine ehrenamtlichen Tätigkeiten freigehalten hat, so wusste sie auch diesmal, dass mich die neue Herausforderung doch reizt. Aber gegen ihren Willen hätte ich die Kommandantur nicht angenommen. Schon früher mussten meine Lieben oft ohne mich auskommen."

Früher ... das waren damals schon fast 40 Jahre im Dienst des Roten Kreuzes; mittlerweile sind es bald 51. Und Ende ist noch keines in Sicht, denn Anton Voithofer will sich auch weiterhin engagieren - zum Beispiel im Rahmen von Bluttransporten oder beim Mitorganisieren von regelmäßigen Treffen der Rotkreuz-Senioren. Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Rauris ist der Pinzgauer nach wie vor aktiv. Dort ist er übrigens noch länger dabei - schon seit 1968.

Notfallsanitäter, Flugretter, Ausbildner und vieles mehr

Beim Roten Kreuz ging die Karriere steil bergauf und er hat es bis zum Offizier beziehungsweise zum Oberrettungsrat gebracht.

Sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene bekam Anton Voithofer jede Menge Ehrungen verliehen. Vom ehemaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz etwa das Bundesehrenzeichen der Republik Österreich oder von Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Bundesauszeichnung für besondere Verdienste im Freiwilligenwesen.

Kein Wunder - die Bandbreite der Aktivitäten beim Roten Kreuz war und ist umfangreich: Notfallsanitäter, Ausbildner, Flugretter, Mitglied des Katastrophenmanagements bei der Bezirkshauptmannschaft und noch einiges mehr.

Als Motivation für sein Engagement nennt der dreifache Vater, vierfache Opa und dreifache Uropa die Freude am Helfen, die Dankbarkeit für die eigene Gesundheit und die Gemeinschaft.

Als Bezirkrettungskommandant sei er auch mit dem Team stets gut ausgekommen. "Die Leute haben mich und meine Art gemocht, das ist eine schöne Bestätigung." Auch die Dankbarkeit von geretteten Menschen ist etwas Schönes: "Wenn Schwerverletzte nach einem Jahr oder mehr kommen und Danke sagen und sich freuen, dass sie noch am Leben sind - das sind schon besondere Momente. Momente, in denen die Augen feucht werden."


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