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Anwalt Stefan Rieder: Als Salzburger Landesleiter vom Weißen Ring seit Jahren für Gewaltopfer im Einsatz

Seit vielen Jahren schon ist Stefan Rieder in Salzburg aus den Medien bekannt. Als Opfer- oder Hinterbliebenenanwalt (juristisch korrekt: Privatbeteiligtenvertreter) betreut und begleitet er zum einen Opfer von oft massiven Gewalttaten in den für sie belastenden Strafverfahren gegen die (mutmaßlichen) Täter.

Rechtsanwalt Stefan Rieder ist auch Landesleiter der Opferhilfeorganisation Weißer Ring in Salzburg.
Rechtsanwalt Stefan Rieder ist auch Landesleiter der Opferhilfeorganisation Weißer Ring in Salzburg.

Zum anderen vertritt der promovierte Jurist und ausgebildete Rechtsanwalt als juristischer Prozessbegleiter auch Hinterbliebene (Eltern, Partner, Kinder) von Opfern von Tötungsdelikten: Angehörige von Mordopfern vertritt er dabei ebenso wie Hinterbliebene von fahrlässigen Tötungen im Straßenverkehr oder von tödlichen medizinischen Kunstfehlern.

Der 56-jährige Rechtsanwalt agiert diesbezüglich im Auftrag der bundesweit aktiven Opferhilfeeinrichtung Weißer Ring. Bereits seit 2012 ist er auch Landesleiter des Weißen Rings Salzburg. "Unsere Kernaufgabe ist, Opfer von vorsätzlicher Gewalt - etwa von Mordversuch, schwerer Körperverletzung oder Raub - juristisch und auch psychosozial während des Ermittlungsverfahrens und in der Hauptverhandlung gegen die Angeklagten kostenlos zu betreuen. Den Opfern ist es wichtig, was der Angeklagte, was der Täter im Verfahren sagt; wie er sich vor Gericht verantwortet", betont Rieder.

Apropos psychosoziale Betreuung: Im Salzburger Team des Weißen Rings sind eine Sozialarbeiterin und ein Sozialarbeiter hauptamtlich sowie zwei Mitarbeiterinnen auf Werkvertragsbasis aktiv. Eine dieser Mitarbeiterinnen ist die Juristin und Psychologin Andrea Pawlowski, einst Leiterin des Bewährungshilfevereins Neustart. Sie war bei Neustart profunde Expertin in der Konfliktregelung (Täter-Opfer-Ausgleich).

Opferhilfe: Mehrere Hundert Betreuungen und Kontakte pro Jahr

Rieder, der neben seiner Tätigkeit für den Weißen Ring auch als privat beauftragter Rechts- oder Opferanwalt arbeitet: "Mein ,Ring-Team' betreut die Opfer auf emotionaler Ebene; die Mitarbeiter halten laufend persönlichen Kontakt zu Opfern oder Hinterbliebenen während der oft langwierigen Verfahren gegen die Täter und begleiten sie zu Vernehmungen." Rieder betont, "dass unsere Betreuungszahlen in Salzburg seit Jahren stetig nach oben gehen". Allein 2023 seien vom Weißen Ring Salzburg deutlich über 100 Gewaltopfer intensiv betreut und juristisch wie psychosozial begleitet worden. Dazu "kommen noch doppelt so viele Beratungen und und Anfragen". Was diese weiteren Kontakte betrifft, "so geht es hier etwa um die Weitervermittlungen an speziell dafür zuständige Stellen", so Rieder: "Wir betreuen nicht alle Opfer. Weibliche Opfer sexueller Gewalt werden vom Frauennotruf betreut, sexuell missbrauchte Kinder vom Kinderschutzzentrum, Opfer von Partnergewalt vom Gewaltschutzzentrum."

Büro des Weißen Ringes Salzburg jetzt an einem neuen Standort

Weitere Kernaufgabe des Weißen Rings ist die Geltendmachung von Entschädigungen für die Gewaltopfer im Strafprozess. Oft sind die Täter vermögenslos. Ist das der Fall, erhalten die Opfer auf Basis des Verbrechensopfergesetzes vom Staat (zumindest) eine pauschale Entschädigung in der Höhe von zumeist 2000 Euro (Maximalbetrag aus dem staatlichen Topf: 12.000 Euro).

Das Team des Weißen Rings hat jetzt in der Stadt Salzburg ein neues Büro bezogen. Adresse: Ernest-Thun-Straße 6 (Nähe Schwarzstraße). Telefonisch erreichbar ist der Weiße Ring Salzburg unter 050 50 16-61.