Der Hüttschlager Albert Rohrmoser und sein fünfjähriger Bergrettungshund Cody sind ein eingeschworenes Team. Rohrmoser ist seit 45 Jahren Hundeführer bei der Bergrettung. Im kommenden Jahr wird er 80 Jahre alt und trotzdem meint er: "Im Jänner mache ich noch einmal einen Winterkurs in Zauchensee mit." Das ist dann fast sein 100. Ausbildungskurs. Stolz kann er auch auf enorme Erfahrung an Einsätzen zurückblicken: Insgesamt waren es 257 Einsätze, die den Hüttschlager Bergretter forderten und ihn oft mit dem Tod konfrontierten.
"Nicht immer war es leicht", schildert er traurig, "da ist mir besonders der Lawineneinsatz in Werfenweng in Erinnerung." Dieses Unglück im Jänner 1982 war eines der größten und katastrophalsten in Salzburg und noch jetzt erzählen Bergretter und Hundeführer grausame Geschichten und Details davon.
Insgesamt 300 Retter suchten bis kurz vor Mitternacht nach Überlebenden, doch zumeist kamen sie zu spät: Trotz einer Warnung hatte eine deutsche Schülergruppe eine Skiwanderung zur Elmaualm in Werfenweng unternommen. Die Gruppe wurde von einer Nassschneelawine erfasst, zehn Jugendliche und drei Erzieher starben. Dass fünf Menschen überlebten und rechtzeitig gefunden wurden, verdankten sie dem Spürsinn der Lawinenhunde und ihren Lawinenverschüttetengeräten, die sie bei sich trugen.
Albert Rohrmoser, der älteste aktive Hundeführer in Salzburg, hat aber nicht nur viele Einsätze bewältigt, sondern war immer vorn mit dabei: Er ist Gründungsmitglied der Hüttschlager Bergrettung und am Aufbau vieler Strukturen beteiligt. Rohrmoser war bei den ersten Ausbildungskursen dabei, "die in eiskalten Hütten mit nur einem Ofen stattfanden. Es gab keinen Strom und nur kaltes Wasser."
Insgesamt hat er selbst fünf Hunde ausgebildet und im Einsatz geführt. "Die ersten Kurse der Salzburger Bergrettungshundeführer fanden noch in Tirol statt", sagt er. 1954 seien dort gemeinsam mit Südtiroler und bayerischen Kollegen die ersten Lawinenprüfungen absolviert worden. "Hund und Mensch müssen immer ein Team sein. Wir Salzburger waren schon damals eine eingeschworene Gruppe von bis zu 50 Hundeführern."